Beitrags-Archiv für die Kategory 'Politik'

Eiszeit in Deutschland

Dienstag, 1. Juni 2010 15:16

Just zu Beginn des metereologischen Sommers herrscht Eiszeit.  Ein tatsächlicher Klimawandel der besonderen Art.  Die Vorboten waren erkennbar, aber niemand traute und traut sich, darüber zu sprechen. Die Fühler des Herrn K. waren aktiv und haben empfunden – aber nicht laut und deutlich angezeigt.

Macht macht kalt und Macht macht einsam. Die Macht der vermeintlich, aber faktisch Mächtigen, die Macht des Geldes mit ihren kalten, metallenen Krallen, die Macht der Wirtschaft, die Macht der einsamen Entscheidungen – dem gegenüber zu stehen in Kenntnis einer eigenen Ohnmacht: das macht müde und mürbe.

Der Bundespräsident ist ein Verfassungsorgan und dazu ein wichtiges. Er hat gesellschaftspolitische Aufgaben, insbesondere im Hinblick auf das, was das Grundgesetz in seiner Präambel ausführt. Natürlich kann er dies nicht alleine und aus eigener Kraft bewältigen. Hierzu bedarf es der Hilfe der politischen Parteien und deren Vertreter. Hilfe? Hilfe! Ihr eigenes Macht- und vor allen Dingen deren eigenes Machterhaltungssüppchen war bedeutend wichtiger, als die vielen Hinweise des Herrn K. auf die Verschlechterung des politischen Klimas.  Und die Bürger spüren, ahnen, wohin der gesellschaftliche Zug rast. Die Politiker auch – nur aus bekannten Gründen, wagen sie es nicht auszusprechen. Gerade die, die jetzt in Betroffenheit “machen”, sollten, so sie denn überhaupt in der Lage sind, mit dem Nachdenken beginnen.

Ein Bundespräsident kann und darf nach den Bestimmungen des Grundgesetzes nicht in die aktive Politik eingreifen.  Er ist aber ein wichtiger gesellschaftlicher Faktor, der auf Entwicklungen hinweisen und Visionen aufzeigen darf. Herr K. hat dies getan – aber leider nicht laut und deutlich genug. Das kann man, wenn überhaupt, ihm zur Last legen.

Ihm wurde zu kalt und einsam. Wenn er erkannt hat, und zwar unabhängig von seiner Persönlichkeit, dass die Zeiten der integrierenden, wärmenden Persönlichkeiten vorbei sind, war sein Rücktritt konsequent. Vielleicht ein “letztes unausgesprochenes Zeichensetzen”.

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Kabinettsitzung 6

Montag, 31. Mai 2010 12:28

Merkel:    So, ich bin wieder da. Eine Woche  war ich bei den Scheichs – das ist ziemlich  anstrengend. Ich habe denen aber mal ganz schön unverhüllt gesagt, wo es lang geht und wie das mit dem Euro aussieht.  Aber kaum ist man aus dem Haus, brennt es hier an allen Ecken.

Westerwelle:    Ich war auch im Nahen Osten und habe viel geredet.

Merkel:    Stimmt, Guido, ich habe auch noch nichts Negatives gehört.  Aber was ist denn hier los? Kaum bin ich weg, gibt es Hochwasser an der Oder, der Herr Bundespräsident will für Wirtschaftswege die Bundeswehr einsetzen,  der Euro verliert immer mehr an Wert, die Menschen fürchten Inflation und nächste Woche müssen wir den Haushalt beraten. Der Reihe nach. Herr Guttenberg.

Guttenberg:    Was Afghanistan anbelangt, da ist zur Zeit Ruhe an der Front und mit den Äußerungen von Herrn Köhler habe ich nichts zu tun.

Brüderle:    Ich auch nicht.

Merkel:   Ist ja gut, Guddi, aber mir macht das alles keinen Spaß mehr. Immer muss ich meine Frisur hinhalten und die Presse sagt, ich sei führungsschwach und würde alles falsch machen. Manchmal denke ich schon, macht das doch alleine. Ich, die erste Bundeskanzlerin in der deutschen Geschichte, mir würde auch die erste Bundespräsidentin gut zu Gesicht stehen.

Schäuble:    Ich bitte doch um etwas mehr Würde, Frau Bundeskanzlerin.

Merkel:    Ok, zu den Sachthemen. Das Oder-Hochwasser habe ich gut im Griff, besser als damals der Schröder. Herr Schäuble, wie rollt, oh, äh, wie steht`s mit dem Euro und dem Haushalt.

Schäuble:     Im Ernscht, Frau Bundeskanzlerin, nicht gut, gar nicht gut. Wir müssen sparen, sparen sparen – 10 Milliarrrrden im Jahr.

Merkel:    Und wo?

Guttenberg:    Bei mir nicht

Ramsauer:    Bei mir auch nicht.

v.d.Leyen:    Bei mir überhaupt nicht.

Schavan:     Und bei mir erst Recht nicht.

Brüderle:     Ich esse doch schon Spare-Rips.

Merkel:    Ja, dann wird es schwierig und wir haben ja noch die Vereinbarung im Koalitionsvertrag mit den Steuersenkungen.

Schäuble:    Die gehen auf keinen Fall.

Westerwelle:    Wir haben das dem Bürger, sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, versprochen und stehen zu unserem Wort. Wir wissen nur noch nicht wie.

Brüderle:    Wir senken die Branntweinsteuer – dann haben wir wenigstens ebbes gesenkt.

Merkel:     Apropos Branntweinsteuer. Es ist an der Zeit, den Menschen hier reinen Wein einzuschenken. Wir müssen ihnen sagen, wie es um die Finanzen steht. Ich habe da auch schon einen Plan. Ich hole den Öttinger aus Brüssel, der erklärt das dann eine Stund lang, obwohl ihn keiner versteht, können wir dann hinterher sagen, das haben wir doch so oder so ähnlich gesagt.

Brüderle:    Das kann ich aber auch.

Merkel:    Aber, Leute, es gibt ja auch Erfreuliches. Ich habe mit den den Leuten aus der Wirtschaft erreicht, dass die Scheichs wieder bei uns investieren wollen, Guido wird von der Bekleidungsindustrie als der am besten angezogenste Politiker gewählt und beim Eurowischiwaschi-Contest haben wir den 1. Platz belegt. Es geht aufwärts und das gibt Hoffnung.

Guttenberg:   Ja, ja, ein bißchen Frieden wäre nicht schlecht.

Merkel:   Also, dann bis nächste Woche.

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Schmalhans Küchenmeister

Mittwoch, 26. Mai 2010 18:00

Nun gehen dem Regierungsrestaurant so langsam doch die Köche aus. Also nicht dass die einfach ausgehen, die gehen einfach. Aus. Und einer geht jetzt sogar fremd. Und das ausgerechnet mit der Wirtschaft. Ist der (oder hat der?) doch tatsächlich zurückgetreten.Da sollte sich die Küchenmeisterin ein paar Gedanken machen. Immer nur Tsatsiki ist ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Gut, ein Paul Bocuse ist seit Jahren dort nicht zu finden, es wird vielmehr so vor sich hingelafert. Da war ja eine seinerzeitige Strauss-Wirtschaft noch effektiver. Und die Konkurrenz – sie schläft auch. Die Kartoffeln sind so heiß, dass man sie fallen lässt und das Fleisch so zäh, dass es nur noch gekau-dert werden kann. Und ob es in dieser Küche mit der politischen Hygiene so seine Ordnung hat, steht immer mehr auf dem Prüfstand. Die Zeiten eines 4-Sterne-Restaurants scheinen vorbei. Aber das Volk begnügt sich mittlerweile auch mit Würstchen.

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Hättsch-Fong

Mittwoch, 19. Mai 2010 20:22

Nun hetzen und lechzen sie ihren Hedge-Fonds hinterher,  und ich sitze da in aller Ruhe und löffle auch ohne Genussscheine, dafür genüßlich, meinen Gemüse-Fonds.

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Schirm-Verleih

Dienstag, 18. Mai 2010 13:06

Die Bundesregierung hat mittlerweile bei diesem finanziellen Sauwetter schon so viele (Rettungs-) Schirme verliehen – doch keiner bringt sie zurück. Das hat man nun davon, wenn man freiwillig eine Schirmherrschaft übernimmt.

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Die Bürgschaft

Mittwoch, 12. Mai 2010 9:09

Zu Dionys dem Tyrannen schlich, Damon, den Dolch im Gewande………..

Ja, ja, da hat der alte Schiller schon vor Jahrhunderten das mit der Bürgschaft und den Griechen der Bundesregierung schon voraus gehabt.  Sicher, die Ballade bewegt sich auf einem anderen Gebiet – aber balladenhaft ist es schon, was die Bundesregierung uns da vorsingt. Mal sehen, wie das mit dem Halten von Versprechen wird.

Auf der anderen Seite aber, ist die Aufregung nicht so ganz verständlich – das Bürgen eher selbstverständlich.  Seit Staaten existieren, ist das Bürgen doch völlig normal; wir sind immer am Bürgen. Daher kommt ja schließlich auch der Name dessen, was wir sind: Bürger, nämlich – Bürger unseres Staates. Wir sind die Bürg(er)schaft. Hoffentlich schaffen wir das.

Wie könnte der Volksmund sagen:

Bürgen und Borgen, birgt Kummer und Sorgen.

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Bankenabgabe

Montag, 10. Mai 2010 19:44

Dem kann man angesichts der derzeitigen Finanzlage nur zustimmen. Aber an wen soll man  denn die  Banken abgeben? Wer nimmt die denn?

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Kabinettsitzung 4

Montag, 3. Mai 2010 13:08

Merkel:  Leute,  heute nur ganz kurz, wir haben ja gleich die Bundestagssitzung wegen dem Griechenlandgesetz und der Entscheidung, ob wir die Milliarden genehmigen.

Schavan:  Das heißt: wegen des Gesetzes, als Bildungsministerin muss ich schon darauf achten, dass die Sprache korrekt ist.

Merkel:  Ach Schwänchen, mach jetzt nicht noch einen Nebenkriegsschauplatz auf. Wir verteidigen doch schon unsere Freiheit am Hindukusch und in Athen, das ist ja wohl Krieg genug. Also, Leute, war ich nicht gut in der Griechenbewältigung – äh – Krisenbewältigung. Durch mich haben wir in Europa Einigung erzielt.

Schäuble: Klasse, Frau Bundeskanzlerin, aber als Finanzminister muss ich fragen, wo nehmen wir die 30 Milliarden Euro her, die wir dieses Jahr bezahlen sollen?

Brüderle:  Ich trinke jetzt nur noch griechischen Wein, da kommt schon was rum bei.

Merkel:  Die kriegen wir schon irgendwie zusammen. Der Guido soll jetzt mal mit seiner Steuersenkung warten.

Westerwelle: Nein, Frau Bundeskanzlerin, meine sehr verehrten Damen und Herren, ich bin die Freiheitsstatue der Bundesrepublik Deutschlands und werde nicht warten, jedenfalls nicht so lange, bis wir wieder weiße Rosen, sprich Rückzahlungen, aus Griechenland erhalten.

Merkel: Ach Guido, sei doch nicht so pingelig. Wir verschieben alles auf nächste oder übernächste Woche wegen der Wahlen in NRW. Ich als Europaretterin habe jetzt für den Rüttgers ordentlich Pluspunkte gesammelt. Habe mich auch schon bei Papadingsbums bedankt, das kam mir gerade recht.

Schäuble:  Mir gefällt das Programm der Griechen. Desch isch brutal gut. Isch als Sohn einer schwäbischen Haufrau hab ja auch schparen gelernt. Also, da kann man Teile von übernehmen. Gut, die Erhöhung der Mehrertsteuer können wir nicht mehr übernehmen. Aber die Gehaltskürzungen im Öffentlichen Dienst, die könnte man, also ich meine jetzt die Parlamentarier ausgenommen, übernehmen. Das gäbe Milliarden für die Kasse.

Merkel:  Schäuble, aber doch jetzt nicht.  Wenn wir die Zwei-Billionen-Grenze an Schulden überschritten haben,  kann man mal darüber nachdenken, aber wir haben jetzt erst die Wahlen und ich will doch noch ein bisschen regieren.  Der Kohl war der Retter und Einigungskanzler Deutschlands, ich bin halt die Retterin Europas. So, jetzt haben wir zur Stärkung noch ein kleines Tsatsiki- Büffett und anschließend  gehen wir abstimmen.  Und wehe, ihr seid gegen meine Stabilisierung – äh – ich meine gegen die Stabilisierung eines europäischen Marktes.

Brüderle:  Jawoll, Frau Bundeskanzlerin, wir sind der größte und beste Stabilisa-Tor.

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Weiße Rosen aus Athen

Freitag, 30. April 2010 9:35

So sang einst in wallenden Gewändern die uns mit ihrer dunklen Brille verzaubernde Nana Mouskuri. Tja, und heute?  Da kommen statt unschuldiger Rosen Bitt- und Bettelbriefe aus Athen.  So kann es gehen,  und mit Bob Dylan kann man da nur nuscheln: Times are changing.

Das Leben in und mit Verhältnissen kann ja recht spannend sein, das Leben über seinen Verhältnissen führt eben dahin, wo sich die Griechen nunmehr befinden: im Staatsbankrott. Nichts geht mehr – sagen sich auch die Global-Player und wenden sich anderen Gefilden zu. Das Halali ist eröffnet.  Wenn man aber bedenkt, dass Banken und Investoren auf den Niedergang eines Staates “wetten” – da bleibt einem das Halali im Halse stecken. Nicht der Staat ist letztlich bankrott, vielmehr die Zocker mit den gierigen Augen, obwohl sie die Taschen voll haben – moralisch jedenfalls. Bankrott: banca rotta – die zerbrochene, leere Bank.

Die sollte man in die Tonne schlagen – und die großen Philosophen, Naturwissenschaftler und Begründer der abendländischen Kultur aus der Tonne holen. Das Potenzial bei den Griechen ist doch vorhanden und Lösungsmöglichkeiten gibt es auch.

Viky Leandros könnte den alten Theo hervorkramen und mit ihm nach Lodz fahren, um günstige Kredite mit den Polen auszuhandeln. Und  der schwergewichtige Demis Rousoss sollte den Zockern die langhalsige Bouzouki um die Ohren schlagen und dabei singen: Goodbye my love, good bye.  Udo Jürgens würde sich auch sicher gerne zur Verfügung stellen und hochtönig den “Griechischen Wein” loben, um den Export anzukurbeln. Überhaupt haben die Griechen doch genügend Exportschlager:  Mit genügend Ouzo im Bauch wäre der Knoblauchgeschmack im Tsatsiki fast kaum noch wahrnehmbar und dieses geile Getränk ließe auch wieder die Beine zu Mikis Theodorakis`  Sirtaki  stundenlang  schwingen. Man sieht, genügend Möglichkeiten zur Rettung und insbesondere zur Eigenrettung.

Die Deutsche Bundesregierung sollte sich auch weitere Gedanken machen.  Statt Eulen und Milliarden nach Athen zu tragen,  gibt es auch andere Möglichkeiten zur Hilfe.  Sie könnte z.B. jedem Bundesbürger, der länger als 3 Wochen dort Urlaub macht einen sogn. GAB (Griechenland-Anreiz-Bonus) in Höhe von 200 Euro zukommen lassen. Verona, die Werbeikone, könnte die Werbekampagne starten, weil sie weiß, wie man dort geholfen wird. Und wenn gar nichts mehr geht, könnte Herr Ackermann, der ja das Geschäft schließlich kennt,  gegen eine geringe Aufwandsentschädigung  als Insolvenzverwalter eingesetzt werden.

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Euro-Zone

Donnerstag, 29. April 2010 9:26

Die Griechen  -  kriechen,

die Portugiesen  -  niesen.

die Franzosen  -  posen,

Madrid  -  kommt aus dem Tritt,

auf den grünen Inseln  -  tut man winseln.

Und die Germanen?  -  Sie mahnen.

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