Kleines romantisches Wörterbuch

Heute:     R

Romantisch:     Na, was denn sonst sollte hier an erster Stelle stehen? Dieses gefühlsbetonte, schwärmerische und träumerische Empfinden. Wird individuell häufig assoziiert mit Begriffen wie Meer, Kerzen, Mond, Sonnenuntergang, Tagträumen u.ä. Ein Mix aus Erwartung und Freude, aber manchmal versehen mit einem Hauch von Melancholie. Vielleicht ist es ja in der Tat der Wunsch nach Heilung der Weltzerissenheit – und zwar sowohl der “großen” Welt, als auch der “kleinen”, eigenen Welt. Der Begriff des Romans kommt daher nicht von ungefähr.

Romeo und Julia:     Geradezu das Sinnbild, ein Symbol des romantischen Empfindens. Dabei vergisst man jedoch allzu oft, dass es sich hierbei um eine Tragödie handelt – Liebe bis zum Tod.  Aber so schööööööön.

Rote Rosen:     Die Rose – die Blume der Liebenden, besonders die rote. Wieviele Knie und   Herzen wurden durch Rosen-Übergabe schon weich? Lasst Blumen sprechen – aber besser ist letztlich schon, wenn man selber spricht. Ich meine sprechen – nicht stammeln. Und Vorsicht: Manche Rosen-Übergabe endete jedoch in einem Rosenkrieg.

Ritterlich:     Ist unbedingt erforderlich für das Erleben einer gemeinsamen Romantik. Die holde Weiblichkeit erwartet dieses und wertet es ungemein positiv. Da die Männer heutzutage allerdings kaum noch hoch zu Ross und in Ritterrüstung erscheinen, vielmehr im Boss-Anzug und Porsche, hat sich Ritterlichkeit, dieses vermeintlich starke und so beschützende Element, auf Tür-Aufhalten und In-den-Mantel- Helfen reduziert. Der männlichen Klientel sei anempfohlen, denBegriff der Ritterlichkeit nicht sofort und unbedingt mit dem Begriff es Rittlings-Sitzens zu verwechseln.

Rabulist:     Ein solcher Mensch ist völlig ungeeignet für jedwede romantische Beziehung. Es handelt sich hierbei um einen Wortverdreher mit dem Hang zu Haarspaltereien. So klappt das nicht mit der Romantik. Ein wenig Zurückhaltung – und statt Wortverdreher ein Kopfverdreher, statt  Haarspalter ein Haarstreichler – und schon geht das mit der Romantik.

Rhythmus:     Ja, dieses gemeinsame Schwingen und Swingen, der Gleichklang der Gefühle, das ist der Gesang der romantischen Gefühle – der “Rest” ergibt sich dann wie von selbst.

Regenbogen:     Was soll der Autor hierzu noch schreiben?  Das gemeinsame Erlebnis zusammen im kühlenden Regen verbracht zu haben, durchnässt aber glücklich, den Durchbruch der Sonne, die sodann in schillernden Farben ein buntes Dach für die Liebenden baut, zu erleben, ja zu erfühlen, zu erleben und sich dann zu sagen: Schau mal, nur für uns – ach Gott, wie romantisch.

Reifenpanne:     Kann passieren – scheint auf den ersten Blick völlig unromantisch. Aber – mal ehrlich – wieviele “reife Pannen” gab es denn schon? Ein kleiner romantischer Trick? Am Waldrand sitzend, stundenlang auf den ADAC  zu warten? Ein “Überbrückungskabel” der besonderen Art.

Reziprozität:     Klingt fremd – ist jedoch für das Erleben der Romantik unbedingt erforderlich: es ist die Wechselseitigkeit, die Wechselseitigkeit der Gefühle und des Empfindens. Und wie schön klingt es doch wenn es an das Ohr dringt: Ach Liebling, wie schön, dass du gerade heute so reziprok zu mir bist.

Rausch:    Das romantische Erlebnis ist in der Tat wie ein Rausch. Schön der Moment, man wird “anders”, man ist be-”rauscht”, es ist der Moment, ein Er-Leben – kann natürlich auch zu Kopfschmerzen und sonstigen Nebenwirkungen führen – aber, bitte nie den Apotheker oder Arzt fragen – nur sich selbst.

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Datum: Samstag, 4. September 2010 11:25
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12 Kommentare

  1. 1

    Nanu, was ist los? Schon eine Stunde steht der Artikel hier und noch keine Lobhudelei von Christina. Hoffentlich ist sie nicht krank.

  2. 2

    Ja, Menschenskinder und in nomeni patri et filii – ich warte auch schon darauf. Aber: Wie wir ja alle wissen: Geduld ist die Kunst zu hoffen (Vauenargues) – und wahrscheinlich ist sie nur zum Einkauf unterwegs.-))))

  3. 3

    Schön das das “R” jetzt auch da ist, lieber Hans. Ich freue mich drüber.
    An so eine Reifenpanne kann ich mich noch sehr gut erinnern. Zu meinem Glück hatte ich damals keinen Rabulisten an meiner Seite. Es war sehr romantisch, weil der Rhythmus einfach stimmte.
    Arbeitest du schon am “S”?

    Ich wünsche dir einen schönen Dienstag.
    Christina

  4. 4

    Tja Hans, mit Ritterlichkeit ist es wirklich nicht mehr weit her. Da musst du lange suchen um so einen Typen zu finden. Die meisten mutieren mehr und mehr zu Rabulisten (war mir bisher nicht bekannt das Wort). Dabei würde ich so einen Rausch der Sinne gern mal wieder erleben ;-) Gut geworden das R.

    Gruß von Johanna

  5. 5

    Mensch Christoph, biste etwa eifersüchtig? Hört sich ja fast so an. Wenn du hier schon liest, dann gib doch wenigstens einen vernünftigen Kommentar ab. Du findest doch sicher auch gut was Hans schreibt oder?

    Hallo Hans, qualitativ hochwertig das R. Aber diesen Zungenbrecher Rezi..Dingsbums hättest du ruhig weglassen können ;-)
    Über so ´ne Reifenpanne muss ich mal nachdenken. Nicht schlecht deine Idee.

    LG von Bernd

  6. 6

    Grüß dich Hans, ich muss bei jedem Buchstaben das gleiche sagen…du bist gut und hast tolle Ideen, auch hier beim R wieder. Durchnässt aber berauscht…gemeinsam im Regen…was für eine Vorstellung…so schön romantisch.

    Sei lieb gegrüßt von waltraud

  7. 7

    Es kann der frömmste nicht in Frieden leben….
    Hallo Hans und Christina, lasst euch nicht ärgern. Da ist jemand neidisch, worauf auch immer.
    Die Lobhudelei übernehme ich heute mal: Ist fantastisch gelungen der Buchstabe R. War mir aber klar. Man merkt sofort, dass du kein Rabulist bist Hans, im Gegenteil! Bei der nächsten Romeo und Julia Verfilmung schlage ich dich als Hauptdarsteller vor;-)

    Schönen Tag wünscht Florian

  8. 8

    Reziprozität? Klingt wirklich sehr fremd. Aber wenn du meinst für die Romantik ist es unbedingt erforderlich…wer sollte das sonst wissen, wenn nicht du? Mit den Rosen und dem Rosenkrieg hast du völlig recht. Manchmal ist es nur ein kleiner Schritt von dem einem zum andern.

    Grüße von Karla

  9. 9

    So ein bisschen Ritterlichkeit sollte man als Frau schon erwarten können. Wenn der Liebste z.B. bei der Reifenpanne die Decke aus dem Auto holt. Nein, nicht zum umhängen weil´s kalt ist. Zum drauflegen natürlich. Der Pannendienst? Das hat Zeit. Daumen hoch für das R.

    Schönen Abend wünscht Melli

  10. 10

    Also,Hans…wenn ein romantischer Ritter mit roten Rosen ums Refugium reitet und raspelt ohne Ende,ist mein realistisches Denken regredient!Dann ist nur noch Romantik angesagt…nix mehr mit Reziprozität…da muß er ran!!!Grinst die Helga!!!Du bist genial!Dein R ist der Renner!!!!

  11. 11

    @ helga
    wobei jedoch zu hoffen bleibt, dass die reflexive Regredienz in einem reziproken Verhältnis des reinen Romantikwunsches des dann Ranmüssenden steht.

  12. 12

    Lieber Hans!Klingt zwar mal wieder typisch verwirrend…”gehe aber mal resolut davon aus”!!!

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