Beiträge vom September, 2010

Kabinettsitzung 13

Montag, 27. September 2010 11:11

Merkel:     Herzlich willkommen zur heutigen Kabinettsitzung. Das waren anstrengende und ereignisreiche Wochen und ich konnte allen zeigen,wie gut ich bin. Man hat mir ja eine sogn. Führungsschwäche vorgeworfen, oder auch, dass ich keine Entscheidungen treffen könne, und keine Visionen vorgeben könne. Hallo? Wie bitte? Ich bin für eine gepflegte Kommunikation. Und was ich sage, müsst ihr nur abnicken – deshalb: Kommu-nick-ation.  Ich  habe in den letzten  Wochen eine richtige Problemliste abgearbeitet und soviel entschieden wie noch nie zuvor. Für heute habe ich entschieden, dass ich  alleine rede und ihr schön zuhört,  nur dann kann das ja was werden.  Schließlich bestimme ich die Richtlinien der Politik – und das sind bei mir nicht nur Linien,  sondern schon Balken. Visionen – natürlich habe ich die, vor allen Dingen die Vision, dass ich in drei Jahren wiedergewählt werde.

So, aber erst zu einem anderem Thema. Guido, herzlichen Glückwunsch zu deiner Hochzeit. Das trifft sich gut, denn wir sind ja praktisch auch so etwas wie verheiratet. Heute genau vor einem Jahr. Weißt du noch, wie glücklich damals Schwarz-Gelb war? Gut, es war mehr eine Ehe auf dem Papier, also auf dem Koalitionspapier, und du Schlingel bist mir da schon mit deinen Steuersenkungen öfter mal fremdgegangen und hast zu sehr auf die hübschen Beine der Wirtschaft geschielt. Egal, da müssen wir durch.

Ich habe dann fast ganz alleine das Sparpaket packen müssen. Es ist zwar nicht viel drin, aber die Verpackung mit den hübschen Schleifchen, die habe ich wunderbar gemacht. Ihr seid aber leider nicht in der Lage, das Paket unters Volk zu bringen. So, dann habe ich den Atomkonsens hergestellt, damit auch an dieser Front Ruhe ist. Ich habe die Brückentechnologie erfunden, und da bin ich ganz stolz darauf. Als Physikerin weiß ich nämlich, wie lang Brücken sein können. Kernspaltung geht vor Haarspalterei. Das muss mal gesagt werden und ich tue das nur, damit das deutsche Volk genug Energie hat, also ich meine, genügend mit Energie versorgt ist. Von euch allen würde ich gerne auch etwas mehr Energie verlangen. Ihr sollt nicht zu sehr an eure eigene Versorgung, sondern mehr an die Energieversorger – äh pardon, Energieversorgung denken. In Deutschland soll es ja schließlich nicht dunkel werden – es gibt ja schon genügend Schwarzarbeiter, Schwarzseher und Schwarzfahrer. Nicht umsonst hat mich die Wirtschaft vor einigen Tagen mit dem “Goldenen Nukleus” ausgezeichnet.

Was haben wir noch? Ich habe nun auch die Gesundheit reformiert. Enlich. Alle Deutschen haben nicht nur einen Anspruch auf Krankheit, vielmehr auch auf ärztliche Betreuung. Das ist doch toll. Und gerade, wenn sich die jungen Menschen auch privat versichern, hebt das doch die Motivation und die Anstrengungen und Leistungsbereitschaft der Ärzte und somit auch das gesamte medizinische Niveau und Knwo-how. Der Vorwurf, ich hätte für die Pharmaindustrie und die Reichen entschieden, ist völlig falsch, denn die Pharmaindustrie war schon immer reich. Und wenn nun jemand mal krank wird, dann kann man das wahrlich nicht der Bundesregierung in die Schuhe schieben. Hinzu kommt ja auch der von mir immer vertretene europäische Gedanke, dass jeder Bürger in einem Mitgliedsland behandelt werden kann – wir tun also indirekt auch unseren Nachbarländern etwas Gutes.

Zum Schluss noch: Hartz4. Das haben wir am Wochenende jetzt wunderbar geregelt. Das Verfassungsgericht hat gerügt, was Rot-Grün uns da eingebrockt hat – wir haben nun mit großen Löffel die Suppe, also äh, fast beseitigt. Transparenz, Nachrechenbarkeit, Statistik – alles da. Sogar erhöht haben wir: 5 Euro. Mehr kann man nicht verlangen -also jedenfalls nicht das Verfassungsgericht. Obwohl, statistisch gesehen, der Beitrag für die Kinder hätte gesenkt werden müssen, haben wir ihn so belassen. das ist eine große Leistung dieser Regierung. Frau v.d. Leyen weiß wovon sie spricht. Mit sieben Kindern liegt sie weit über dem Durchschnitt und kann die Kosten sehr genau berechnen.

Im Wesentlichen war es das…..Frau Schröder, Sie wollen etwas sagen?

Schröder:     Entschuldigen Sie Frau Buneskanzlerin, gerade was die Hartz-Gesetze anbelangt, insebesondere auch die Aufstocker, meinen Sie nicht, dass dies nicht ausreichend und zum Teil unmenschlich ist?

Merkel:     Da gebe ich Ihnen sogar recht. Aber was wollen wir machen? Schauen Sie mal. Selbst ein Großteil der Bundestagsabgeordneten sind ja schon Aufstocker und müssen durch einige Vorstandsposten ihr schmales Einkommen erhöhen, damit sie über die Runden kommen. Und unmenschlich? Ja, es war für mich schon eine fast unmenschliche Anstrengung in den letzten Monaten zu regieren. Aber gut ist, wir haben jetzt alles im Griff, und wenn ihr euch auch so anstrengt wie ich, wird meine Vision dann dochWirklichkeit. Schluss für heute – bis zur nächsten Sitzung.

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Kleines romantisches Wörterbuch

Mittwoch, 22. September 2010 13:08

Heute:     S

Sinfonie:      So wie eine Sinfonie sollte eine romantische Begegnung empfunden werden. Eine Sinn-fonie: der Gleichklang der Sinne, die klingende Aura der beiden Ichs, die nicht hörbare “Musik” der Gefühle. Allerdings besteht eine Sinfonie in der Regel aus vier Sätzen. Im Rausch der Romantik sollten es jedoch schon ein paar mehr sein.

Spannung:     Natürlich ergibt sich in der Erwartung eines romantischen Abends eine Spannung, ein Gespannt-Sein. Wohltuend, erwartungsfroh, nicht unbedingt erwartungsvoll,  sollte es sein. Schön dabei ist, dass einem der Spannungskoeffizient ziemlich egal sein kann.

Sternenreise:     Ist hier nicht im Sinne von “per aspera ad astra” (durch rauhe Pfade zu den Sternen) – zu verstehen,  nein, vielmehr durch das liebevolle Miteinander, die sinnlichen und körperlichen Anziehungskräfte jedwede Gravitation zu überwinden, leicht und beflügelt den Sternen entgegen zu streben, die uns hell und warm empfangen in ihrer Unendlichkeit und doch in ihrem Dasein und uns wie auf wundersame Weise  weich und sanft wieder zur Erde begleiten.

Strand:     Was für ein idealer Platz für Romantik. Nicht unbedingt jedoch um die Mittagszeit. Der Romantiker denkt da mehr an Zeiten eines Sonnenunterganges. Im weichen, warmen, sich den Körpern wie zufällig anschmiegenden Sand, ein kühles Getränk an der Seite begleitet den Feuerball der Sonne, der sich in vereinigender Liebe in dem Horizont verliert. Und in dem schützenden und wärmenden Mantel der Dunkelheit – sollte es man der Sonne nachempfinden.

Schnee:     Scheint nur auf dem ersten Blick ein Gegensatz zu dem vorstehenen Begriff zu sein. Eine Schlittenfahrt in strahlendem Sonnenschein mit wärmender Decke ( sollte allerdings nicht unbedingt im Erkältungskrankheitsfall durchgeführt werden), kann ungemein romantisch sein:

Wer einmal mit der Liebsten sich im Schnee gewälzt,

ist nicht nur nass, dem auch gefällt`s.

Sehnsucht:     Natürlich (siehe Spannung) wirken vorhandene Sehnsuchtsgefühle  sozusagen wie Ass 100 zum gleitenden Durchfluss der romantischen Gefühle, wobei sich diese sehnen und dehnen müssen. Sowohl Alpha- als auch Beta-Blocker sind da völlig fehl am Platz, ebenso Vorstellungen wie “Sehne sucht……”.

Spiritus:     Ist hier das ideale Zusammenspiel von Geist und Gefühlen. Gemeint ist der Hauch, der Atem, der Lebensgeist – weniger der Weingeist, obwohl der hin und wieder auch seinen Beitrag leisten kann.

Seelenmassage:     Das sollte die Romantik bewirken – wechselseitig. “Es” tut gut – nicht mehr und nicht weniger. Wie dümmlich klingen da Wörter wie: Seele baumeln lassen. Dies assoziiert ein Bild als hingen da Seelen an einer Wäscheleine und “baumelten” im Wind. Nein: es ist einfach ein Mehr.

Schalmei:     Dieses wunderbare mittelalterliche Holzinstrument mit den fröhlichen und positiven Klängen. Im romantischen Rausch sollten selbst wummernde Basstöne wie Schalmeien klingen – dann ist der Gipfel der Romantik erreicht. Der Absturz beginnt aber dann sofort, wenn ein Partner meint: Schalmei? Mei, wie schal.

Schreiben:     Nur ein Satz:   Schade, dass kaum noch Liebesbriefe “geschrieben” werden – so mit der Hand und auf Papier. Da muss man drüber nachdenken.

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Mathematik einmal anders

Sonntag, 19. September 2010 13:18

Ich selbst bin ja ein begnadeter Mathematiker und mein Chef weiß das auch sicher zu schätzen – deshalb schickt er mich auch immer wieder zu diesen nicht nur schrecklichen, vielmehr auch schrecklich teuren Wochenend-Seminaren. Die ausgesuchten Hotels gleichen sich wie ein Ei dem andern, smart gekleidete, dynamisch erscheinende Jungmanager und  -innen, von schlank bis vollschlank, strömen mit aller Wichtigkeit des Lebens in einen Graf-August -, Fürst von Trallala- oder sonstwie genannten Saal, um den Worten und Erklärungen des Seminarleiters zu lauschen und für die Firma und die eigene Fort-Bildung zu sorgen, um dann allerdings die eigenen Sorgen abends in der Hotelbar mit vollem Kopf und voller Leber ein wenig zu vergessen.

So auch an diesem Wochenende – Statistikseminar. Alfred, der Seminarleiter, ist mein langjähriger Freund und Mitarbeiter in der gleichen Firma. Ich habe mit ihm die Themen ausgearbeitet. Also setzte ich mich an die Hotelbar, lauschte den von dem Barpianist aus dem Klavier heraus gequetschten Melodien und gab dem Barkeeper in relativ schneller Folge meine Bestellungen auf.

Dann kam sie. Taff- grauer Hosenanzug, kurze blonde Haare, zwischen der den Blick freigebenden Lücke im Jackett ein rotes Etwas, wie eine Kreuzung zwischen Tuch und Krawatte und mein Eindrucks-Scanning bezüglich des Alters ergab ein Ergebnis von “um die Mitte Dreißig”. Na, auch keine Lust mehr, waren ihre ersten Worte, und dabei versuchte sie den Barhocker näher an die Theke zu rücken. Vergeblich – der ist festgeschraubt, sagte ich, da müssen Sie sich eben etwas nach vorne beugen. Ein Wodka-Lemmon forderte sie sodann vom Barkeeper.  Das tue ich mir nicht länger an, diese Mathematik, das brauche ich doch nun wirklich nicht. Naja, sagte ich, ich kenne das schon alles und lebe eben mit der Mathematik, und halte sie für sehr wichtig, wobei ich nicht umhin kam, mir Gedanken über den Rauminhalt ihres Oberkörpers und die damit verbundenen Proportionen zu machen. Offensichtlich bemerkte sie dies und meinte, machen Sie jetzt gerade eine Kurvendiskussion? Ich fühlte mich ertappt und stotterte, nicht direkt, mehr nur tangential, wegen der zwei Berührungspunkte. Ich bin berührt, erwiderte sie und gab noch eine Bestellung auf. Die Zwei, wenn wir schon dabei sind, ist das nun eine rationale oder irrationale Zahl. Das kann man so nicht beantworten, also d i e  zwei, das kann schon mal vom Rationalen zum Irrationalen führen. Gerade, weil Proportion eine Gleichung zwischen Verhältnissen ist. Haben Sie ein Verhältnis, fragte sie mich unvermittelt. Nein, um Gottes Willen, das würde völlig meinen Determinanten widersprechen. Was für Tanten? Sie sehen mehr danach aus, als würden Sie nicht gerade auf Tanten stehen, grinste sie und gab dabei eine weitere Bestellung auf, mit der Bemerkung, mir auch einen Wodka-Lemmon zu servieren. Ich bedankte mich artig und sagte, ich müsse nun in dieser Situation zu einem Algorithmus greifen. Sie prostete mir zu und meinte, dass Greifen im Rhythmus manchmal ganz gut täte. Und ein Algenbad sei der Haut sehr förderlich. Nein, sagte ich nun doch etwas belehrend, Algorithmus sei ein Verfahren zur Lösung eines Problems in endlich vielen Schritten. Na, sag` ich doch, erwiderte sie, viele kleine Schritte ergeben  einen Loga-Rhythmus. Hauptsache Rhythmus. Das heißt nicht Logarhythmus, sondern Logarithmus, und dann prostete ich ihr zu und ergänzte, ein Logarithmus ist ein Rechnen mit Potenzen. Das  müssen Sie mir nicht sagen, zischte sie, ich rechne eigentlich bei jedem Mann mit Potenz. Manchmal sogar hoch drei – und dann fing sie an lauthals zu lachen. Gut,war der, nicht wahr. Ja, aber wissen Sie, beim Logarithmus wird immer der Potenzwert oder der Exponent gesucht. Ich suche nicht mehr meinen Ex, und dessen Potenz schon gar nicht, warf sie trotzig ein. Haben Sie mit Ihrem Ex gebrochen, fragte ich neugierig. Ja, und wie, sagte sie, Sie wissen das doch als Mathematiker, die Wurzel allen Übels ist eine Potenz mit einer gebrochenen Hochzahl. Stimmt, stimmte ich ihr zu, und bei einem Bruch zählt immer der Zähler und der Zähler eines Bruches ist die Hochzahl des Radikanten. Radikal, wie Sie das sehen, flüsterte sie und berührte dabei wie zufällig meine Hand.

Ok, sagte ich, lassen Sie uns noch ein Glas bestellen, irgendwie ist Mathematik auch nicht so das Wahre und es gibt bestimmt noch was Schöneres – ein langer Abend wurde es trotzdem……..

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Grüß Gott, Herr Sarrazin

Freitag, 17. September 2010 23:04

Wie bitte – Deutschland schafft sich ab? Angesichts der hohen Arbeitslosenzahlen scheint ja kaum noch jemand zu schaffen, geschweige denn sich abzuschaffen – allenfalls samstags beim Bau des Einfamilienhauses. Aber, dass muss man sagen, dass Gute an diesem Buch ist in der Tat die Marketingstrategie – mit erheblichem Vorschuss und weniger Vorschusslorbeeren. Und ob der Herr Sarrazin sich als Bundesbanker abgeschafft hat, kann der normale Bürger nicht nicht beurteilen, aber nun hat er sich  in dieser Position selbst abgeschafft.

Da hat sich der Heinrich Heine in seinen Nachtgedanken bereits 1844 mit “Denk ich an Deutschland in der Nacht….”  doch ein paar subtilere Gedanken gemacht – aber da gab es ja auch noch kein Marketing zum Buchverkauf.

Immerhin:  Gerade ist die vom Volk gewählte Bundesregierung ja auch dabei, sich abzuschaffen, schweißgebadet und redlich bemüht – so rum und so rum. Aber: Wo ist die Zukunft, wo  sind die Visionen, wo die Ziele, wo die Wege?

Mein Titel:  Deutschland schlafft  sich ab.

Thema: Politik, Zeitgeschehen | Kommentare (0) | Autor:

Mal so zwischendurch…….

Donnerstag, 16. September 2010 12:23

Nun habe ich auch neue Linsen,

ich mein` so diese in den Augen,

und prüfe nun mit breitem Grinsen,

ob die zum Erbsenzählen taugen.

Doch wächst im Alter die Gelassenheit,

gar mancher wird dann auch zum Star,

und grau dazu, vielleicht gescheit,

denkt nach, wie früher alles war.

Nicht nur die Augen werden trüb und leer,

schematisch sich die Welt gestaltet,

oft geht der Geist auch mit einher,

und dann wird man nur noch verwaltet.

Die Welt mit allen Sinnen fassen,

dafür ist sie ja auch gemacht,

so lang` es geht, dies zuzulassen,

Freude ist:  wenn`s  Auge lacht.

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Verführte Verführung

Freitag, 10. September 2010 13:56

Es ist überhaupt nicht  mehr einfach mit diesen Verführungen – also so diese zwischen Mann und Frau – naja, ihr wisst ja. Man hat manchmal den Eindruck, dass eine Verführung irgendwie mehr eine Vorführung ist. Und es stellt sich die Frage: werden wir von der Werbung verführt, oder doch nur vorgeführt?  Irgendwie doch beides – und es ist nicht ganz einfach, sich diesem zu entziehen.

Apropos: ziehen. Was ziehe ich an? Also, verführungsmäßig meine ich. Und da sind Frauen ja an vorderster Front. Frontfrauen – sozusagen. Und dafür gibt es ja auch sogenannte “Frontkataloge”. Da lernt man(n) – auch wenn dieser Katalog von einem Kafferöster stammt  -  “Die Kunst der Verführung”. Dies beschränkt sich allerdings nicht auf die Frage: Kaffe – bei dir oder bei mir? Nein, es geht viel “tiefer”.

Also, mal oben angefangen. Die roten Lippen, die man früher ja küssen sollte, sind auch nicht mehr so ganz original und haben häufig (geschätzte 146000 mal) einen Botox-Unterbau. Auch ergibt sich eine Lidkorrektur nicht unbedingt daraus, dass man gemeinsam singt.

Verführung, so habe ich gelernt,  sind selbige Schnitte (keine Schnittchen!), die  reizvolle Silhouetten zaubern. Soweit, so gut. Das fängt ja schon mit dem Bügel-BH an. Es war schwierig für mich, der Liebsten etwas Gutes zu tun, und dieses Kleidungsstück zu bügeln – bis ich bei meinem aussichtsloses Unterfangen registrierte, dass die Seitenteile aus softer Microtouch-Qualität und mit einem 3fach verstellbaren Doppelösenverschluss bestehen. Gleiches bleibt bei dem Neckholder zu bemerken – wie neckig. Wenn Pantys ultraflache Abschlüsse haben, kann Frau natürlich mit Reizen spielen.

Vorgeformte und wattierte Cups mit längenverstellbarem Träger können sehr einladend zum cup of tea wirken, der natürlich nicht zu 87% aus Polyamid bestehen sollte. Ein einfacher Grüner- oder Früchtetee tut es auch. Glänzende Schönheit kann natürlich auch durch Jazzpants erreicht werden, nach dem Motto: da ist Musik in der Hose – aber nicht jeder ist ein Jazz-Fan. Manche stehen mehr auf Volksmusik und Stickereien oder so etwas.

Wenn man in schillernder Harmonie die schönsten Seiten betonen möchte, kommt man um ein Body-Forming mit Formungsintensitäten einfach nicht vorbei. Da ist z.B. das Wende- Hemdchen zur Look-Variierung. Unweigerlich werden die positiven Reaktionen folgen: Hast du an ein Wende-Hemdchen – fühlst du viele Wende-Händchen. Offensichtlich für die ältere Zielgruppe konzipiert wurde gar der Sihouette BH mit Memory-Effekt oder der Magic-Slip, der einen perfekten und unsichtbaren Sitz hat.Na,da kann man ja die Brille gleich weglassen.

Obwohl, im Grunde genommen kann alles auch viel einfacher gehen………..

Thema: Allgemein | Kommentare (1) | Autor:

Das Du

Mittwoch, 8. September 2010 21:21

Ein Du muss jeder Mensch erleben,

ein Du muss sein,  wonach wir streben.

Das Du hält dir den Spiegel  hin,

es gibt dir Auskunft,  gibt dir Sinn,

es spiegelt dich,

und wird zum Ich.

Das Du  ergänzt und trennt zugleich,

es macht  stark,  jedoch auch weich.

Einerseits von dir ein Teil,

andrerseits vom Du ein “weil”,

das dafür sorgt, dass dich nichts hemmt,

wenn es denn  wirklich einmal klemmt.

Das Du,  allgegenwärtig ist es da,

mag sein so fern und doch so nah.

Selbst wenn verschlossen  Augenlider,

das Bild vom Du kommt immer wieder.

Wenn Ich und Du sich so vereinen,

dann kann das Du es nur gut meinen.

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Kabinettsitzung 12

Dienstag, 7. September 2010 19:34

Merkel:    Setzt euch bitte. Wir machen es heute ganz kurz. Nur ein Punkt steht auf der Tagesordnung: Der Kram mit den Energieversorgern. Ich war ja mit den Fraktionsvorsitzenden auf dem Atomgipfel. Ihr wisst ja,wegen der Laufzeitverlängerung. Ich habe eine Revolution in der Energieversorgung gemacht.

Brüderle:     Stimmt, ich war dabei – und meine Versorgung ist gesichert – die nächsten dreißig Jahre.

Merkel:     Also, wir haben uns geeinigt, dass die Laufzeitverlängerung durchschnittlich zwölf Jahre beträgt. Die letzten Meiler werden etwa 2040 abgeschaltet. Ich habe das so mit der Atomindustrie abgesprochen, weil ich bis dahin ja noch Bundeskanzlerin bin. Dieser Atomkompromiss wird in die Geschichte eingehen und ich auch.

Röttgen:     Mit Verlaub, Frau Bundeskanzlerin, das ist mehr Kompresse als Kompromiss.

Merkel:   Aber Herr Röttgen, nur weil Sie Ihre Ziele nicht erreicht haben, müssen Sie doch nicht beleidigt sein.

Röttgen:     Bin ich ja auch nicht, obwohl der Beck gesagt hat, ich sei jetzt einen Kopf kürzer. Aber das ficht mich nicht – gerade der, der hat ja selbst so einen dicken Hals und einen kurzen noch dazu.

Schröder:    Darf ich als junger Mensch mal was dzu sagen?

Mekel:     Nur zu – Schröders habe ich schon immer gerne gehört….

Schröder:    Also, die Atomkonzerne verdienen bis zu diesem Zeitpunkt noch etwa 100 Milliarden und müssen nur bis 2016 etwa 12 Milliarden an  Atomsteuer abgeben. Ist das nicht ein bisschen wenig?

Merkel:     Egal, das tut der Kasse gut und wir haben aber weiter vereinbart, dass die in einen Fond zum Aufbau erneuerbarer Energien zahlen. Das war meine Erfindung – allerdings müssen die nur freiwillig zahlen, aber immerhin. Ich bin ja auch nur freiwillig Bundeskanzlerin und mache dies gut, stimmt`s

Alle:     Stimmt.

Brüderle:     Wir machen jetzt aus dem bisherigen Ausstieg  einen Einstieg in einen neuen Ausstieg. Hab` ich das nicht gut formuliert, Guido, sag`auch mal was.

Westerwelle:     Ich, meine Damen und Herren,  beschäftige mich mehr, wie es der Würde meines Amtes entspricht, mit der Außenpolitik. Mit Aufstieg oder Abstieg der FDP beschäftigt sich zur Zeit der Generalsekretär, ein Herr Lindener.

Merkel:     Guido, jetzt sei doch nicht so empfindlich. Also, wir, die Bundesregierung zeigen Aktionen, wir zeigen Lebenszeichen, wir tun was – das ist wichtig. Wir sitzen nicht nur rum, wir sitzen das auch aus. Jetzt müssen wir das,was wir tun nur noch gut verkaufen. Das macht dann unser neuer Pressesprecher, der Herr Seibert – oder heißt der Seifert, ich meine wegen einseifen oder so- hi,hi,hi – also bis in zwei Wochen.

Thema: Politik, Zeitgeschehen | Kommentare (0) | Autor:

Verlängerung!

Dienstag, 7. September 2010 8:33

Obwohl die Dinger ja schnelle Brüter sind, sind sie doch schon in die Jahre gekommen und da geht halt alles nicht mehr so schnell. Da scheint es doch auch nur fair, wenn die
“Laufzeiten” verlängert werden. Da freut sich auch die Lobby:

“Mit Gorleben und auch Asse”,

machen wir dann auch noch Kasse”.

Thema: Allgemein, Politik, Zeitgeschehen | Kommentare (0) | Autor:

Kleines romantisches Wörterbuch

Samstag, 4. September 2010 11:25

Heute:     R

Romantisch:     Na, was denn sonst sollte hier an erster Stelle stehen? Dieses gefühlsbetonte, schwärmerische und träumerische Empfinden. Wird individuell häufig assoziiert mit Begriffen wie Meer, Kerzen, Mond, Sonnenuntergang, Tagträumen u.ä. Ein Mix aus Erwartung und Freude, aber manchmal versehen mit einem Hauch von Melancholie. Vielleicht ist es ja in der Tat der Wunsch nach Heilung der Weltzerissenheit – und zwar sowohl der “großen” Welt, als auch der “kleinen”, eigenen Welt. Der Begriff des Romans kommt daher nicht von ungefähr.

Romeo und Julia:     Geradezu das Sinnbild, ein Symbol des romantischen Empfindens. Dabei vergisst man jedoch allzu oft, dass es sich hierbei um eine Tragödie handelt – Liebe bis zum Tod.  Aber so schööööööön.

Rote Rosen:     Die Rose – die Blume der Liebenden, besonders die rote. Wieviele Knie und   Herzen wurden durch Rosen-Übergabe schon weich? Lasst Blumen sprechen – aber besser ist letztlich schon, wenn man selber spricht. Ich meine sprechen – nicht stammeln. Und Vorsicht: Manche Rosen-Übergabe endete jedoch in einem Rosenkrieg.

Ritterlich:     Ist unbedingt erforderlich für das Erleben einer gemeinsamen Romantik. Die holde Weiblichkeit erwartet dieses und wertet es ungemein positiv. Da die Männer heutzutage allerdings kaum noch hoch zu Ross und in Ritterrüstung erscheinen, vielmehr im Boss-Anzug und Porsche, hat sich Ritterlichkeit, dieses vermeintlich starke und so beschützende Element, auf Tür-Aufhalten und In-den-Mantel- Helfen reduziert. Der männlichen Klientel sei anempfohlen, denBegriff der Ritterlichkeit nicht sofort und unbedingt mit dem Begriff es Rittlings-Sitzens zu verwechseln.

Rabulist:     Ein solcher Mensch ist völlig ungeeignet für jedwede romantische Beziehung. Es handelt sich hierbei um einen Wortverdreher mit dem Hang zu Haarspaltereien. So klappt das nicht mit der Romantik. Ein wenig Zurückhaltung – und statt Wortverdreher ein Kopfverdreher, statt  Haarspalter ein Haarstreichler – und schon geht das mit der Romantik.

Rhythmus:     Ja, dieses gemeinsame Schwingen und Swingen, der Gleichklang der Gefühle, das ist der Gesang der romantischen Gefühle – der “Rest” ergibt sich dann wie von selbst.

Regenbogen:     Was soll der Autor hierzu noch schreiben?  Das gemeinsame Erlebnis zusammen im kühlenden Regen verbracht zu haben, durchnässt aber glücklich, den Durchbruch der Sonne, die sodann in schillernden Farben ein buntes Dach für die Liebenden baut, zu erleben, ja zu erfühlen, zu erleben und sich dann zu sagen: Schau mal, nur für uns – ach Gott, wie romantisch.

Reifenpanne:     Kann passieren – scheint auf den ersten Blick völlig unromantisch. Aber – mal ehrlich – wieviele “reife Pannen” gab es denn schon? Ein kleiner romantischer Trick? Am Waldrand sitzend, stundenlang auf den ADAC  zu warten? Ein “Überbrückungskabel” der besonderen Art.

Reziprozität:     Klingt fremd – ist jedoch für das Erleben der Romantik unbedingt erforderlich: es ist die Wechselseitigkeit, die Wechselseitigkeit der Gefühle und des Empfindens. Und wie schön klingt es doch wenn es an das Ohr dringt: Ach Liebling, wie schön, dass du gerade heute so reziprok zu mir bist.

Rausch:    Das romantische Erlebnis ist in der Tat wie ein Rausch. Schön der Moment, man wird “anders”, man ist be-”rauscht”, es ist der Moment, ein Er-Leben – kann natürlich auch zu Kopfschmerzen und sonstigen Nebenwirkungen führen – aber, bitte nie den Apotheker oder Arzt fragen – nur sich selbst.

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