Lulu

Donnerstag, 6. Januar 2011 11:48

Sie hatten sich zufällig in Paris getroffen und verliebt. Drei
wunderbare Tage konnten sie miteinander verbringen, dann musste Lulu abreisen. Beim  Abschied versprach er ihr,  als  Geschenk ein Lied zu schreiben, um es beim nächsten Treffen nur für sie zu singen.
Woher ich das weiß? Er hat mir und auch seiner Lulu das
Lied vorgesungen, oft, mehrmals, tage-und nächtelang, immer und immer wieder: Lulu, Lulu……
*******************
Nach meiner Operation wurde ich noch fünf Tage auf der Intensivstation behandelt, bis ich “auf mein Zimmer” kam. “Wir mussten Ihnen sehr starke  Schmerz – und Betäubungsmittel geben”, erklärte mir der Arzt und aus Bemerkungen der Schwestern erfuhr ich peu a peu etwas von Transfusionen und einer  sehr schwierigen Situation. Und nun lag ich da, hilf-und bewegungslos
und mein Leben bestand aus einem Pendeln zwischen Schlafen und Grübeln. Bis ich ihn zum ersten Mal hörte… Ich konnte ihn allerdings noch nicht als “ihn” erkennen, vielmehr vernahm ich aus einem der oberen Stockwerke zunächst nur Musik – irgend jemand sang ein Lied. Wie kann man nur in einem Krankenhaus so laut Musik hören, war mein erster Gedanke. Es hörte nicht auf; ein bis zwei Stunden wurde gesungen, und niemand schien sich darum zu kümmern. Dann erkannte ich, dass es sich immer um das gleiche Lied handelte: Abschied von Lulu in Paris, und das Erfüllen eines
Versprechens. Lulu, Lulu, nur du……
Der Sänger schien keine Pause zu kennen, und es hatte für mich den Anschein, als ließe er eine CD mit Musik laufen und sang den Text immer wieder dazu mit, manchmal ohne Unterbrechung. Ich wollte das alles nicht glauben, lauschte jedoch immer wieder diesem endlos scheinenden Lied. Auf dem Flur hörte ich schließlich auch den behandelnden Arzt  sagen, es sei sein größter Fehler gewesen, den Mann mit aufzunehmen, dieser habe sich für drei Wochen eingemietet, um seine Freundin, die im Koma läge, mit Musik zu begleiten, vielleicht in der Hoffnung sie würde durch diese Melodie aufwachen.
Bis drei Uhr in der Nacht hörte ich wieder sein Lied. Vorsichtig fragte ich die Nachtschwester, ob sie denn auch die Musik höre – sie hörte keine, sah mich nur erstaunt an. Am nächsten Tag fragte ich nochmals als das Lied ganz deutlich zu hören war – auch diese Schwester hörte angeblich nichts. Da war mir klar, der Arzt hatte streng  verboten, darüber zu sprechen.
Lulu, Lulu,ohne Hemd und ohne Schuh, Lulu………
Das Lied hatte eine wunderschöne Melodie und er sang mit einem weichen und vollen Bass dazu.  Am Freitag um 11 Uhr wird er ein Konzert geben, ich sah das Plakat im Krankenhaus hängen. Klar war mir jetzt, dass er hierfür proben und üben musste. Ich ertappte mich dabei, dass ich begann das Lied zunächst mit zu brummen und dann sogar mit zu singen. Lulu, Lulu, Es entstand sogar ein Wettkampf, wer von uns beiden den Schlusston des Liedes – Luluuuuuuuu – am “tiefsten” treffen konnte. Ich habe gewonnen.
Dann kam der Freitag. Er machte irgendwo draußen auf der
Krankenhausterrasse seinen Soundcheck, dann begann er zu singen. Es waren nicht viele Zuhörer gekommen – einige standen zwischen den Bäumen, andere in den Fenstern.
Ich humpelte zum Fenster, öffnete es und konnte ihn so deutlich
hören. Leider sang er nicht das Lied, welches er doch tage und nächtelang geprobt hatte: Lulu – ich war enttäuscht.
Ein paar Stunden später war er wohl wieder auf seinem Zimmer und -endlich- Lulu in voller Länge: Lulu,Lulu, ich lieb dich immerzu, Lulu….Aber insgesamt sang er nicht mehr so oft wie vorher. Es gab Tage, da hörte ich ihn überhaupt nicht. Vielleicht ist er abgereist, oder krank, waren meine Gedanken. Nein, ich habe ihn bis zu meiner Entlassung vor ein paar Wochen nicht mehr gehört.
Geblieben sind mir die Melodie und Textfetzen und das “Erlebnis” als solches. Ich kann noch heute einige Liedzeilen singen und die Melodie auf der Gitarre dazu spielen.

Diese Geschichte habe ich genauso erlebt. Trotzdem ist sie nie passiert.

Die Mediziner erklärten mir, es handele sich hierbei durch Narkose, Medikamente oder auch durch Taumata ausgelöste “Vorstellungen”. Man bezeichnet es als Durchgangssyndrom. Dieses kann in verschiedenen Arten und Formen, mal mehr und mal weniger heftig auftreten. Es vergeht üblicherweise nach ein paar Stunden oder einem Tag. Ich lebte eine Woche mit Lulu….

Für mich war dann letztendlich doch erfreulich, dass mein Syndrom  eins der musikalischen Art war.

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Blog Intern

Mittwoch, 22. Dezember 2010 11:13

Liebe LeserInnen,

ich bedanke mich bei euch ganz herzlich, dass ihr meinen Blog und damit letztlich  auch mich persönlich, so lange und auch, wie die Kommentare es zeigen, persönlich begleitet habt. Vielen Dank.

Ja,  ein gutes Jahr lang war  ein “Blogsprudeln” und Kreativität angesagt. Es  hat mir selbst so viel Freude gemacht, dass ich, wenn  ich eine Idee hatte,  gar nicht schnell genug an den Laptop kommen konnte. Aber nun fühle ich mich einfach leer und habe ein paar Ausfälle mit den Einfällen. Hinzu kommen die gesundheitlichen Probleme, die leider nicht kurzfristig zu beheben sein werden. Sie belasten mich auch, und lassen meine Gedanken  nicht frei sein.

Dennoch: Für alle ein schönes Weihnachtsfest, ein gutes und gesundes Neues Jahr. Danke und liebe Grüße

Hans Vogel

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Weihnachtsmarkt “geht” auch anders

Mittwoch, 15. Dezember 2010 10:20

Freitag – endlich Feierabend. Warum bin ich eigentlich immer der Letzte, der das Büro verlässt, nachdem sich die ersten Mitarbeiter bereits seit 14.00 Uhr peu a peu verabschiedet hatten? Seit Stunden ist es nun schon am Schneien und ich brauchte mit dem Auto weit über eine Stunde, bis ich zu Hause war. Endlich, Auto in die Garage,und ich öffnete mit einem zwar etwas müden aber dennoch halbwegs fröhlichen Hallo die Haustür. Hallo, kam es mir aus einem Irgendwo der Wohnung entgegen. Mantel aus, Schuhe aus, ein kühles Bier aus dem Kühlschrank und ich ließ mich in den Sessel fallen. Puh, wie gut,dass das Wochenende ansteht. Dann kam Chrissy,küsste mich zur Begrüßung und wollte mit dem Wort: Naaa? wohl wissen,wie es mir geht. Was für ein Tag sagte ich nur und trank nahm einen langen Schluck aus dem Glas. Crissy ist meine Freundin, Lebenspartnerin und wir wohnen nun schon seit mehr als sieben Jahren zusammen. Irgendwie passen wir gut zueinander, wir lieben uns und lieben das Leben. Dass Chrissy Lehrerin ist, bekomme ich hin und wieder zu spüren, da nach ihrer Ansicht so manche “Arbeit” die Note mangelhaft verdient habe – aber die “Versetzung” war noch nie gefährdet. Du, sagte sie, wollen wir heute Abend auf den Weihnachtsmarkt gehen? Wir haben doch nichts vor,und am Wochenende kommt meine Schwester. Heute Abend? Fast schon erschrocken und hilflos und um Zeit für die Antwort zu gewinnen,wiederholte ich einfach ihre Frage. Und das bei diesem Wetter, ergänzte ich noch als Hilfsargument. Chrissy verzog etwas das Gesicht und empfand meine Nichtantwort wohl als eine Absage. Du hast es mir aber versprochen, und am Sonntag ist schon der 3. Advent. Schweigen. Mein Antwortpool bestand aus einem großen Loch und viele Gedanken gingen mir in Millisekunden durch den Kopf. Stimmt, es hatte es ihr versprochen,aber das war im November und im November,da war der Weihnachtsmarkt und Weihnachten überhaupt noch ganz weit weg. Da konnte ich sozusagen ja noch gut was versprechen. Oder hatte ich da einfach nur was dahin gesagt? Eigentlich mag ich Weihnachtsmärkte überhaupt nicht und bei diesem Wetter erst recht nicht. Wenn ich ja sage, meine ich das wirklich so, oder tue ich es gegen meinen Willen? Während diese Gedanken durch meinen Kopf waberten,hörte ich mich plötzlich sagen: OK, wir gehen. Echt, wirklich, ich freu mich, sagte sie, allerdings entdeckte ich in ihren Augen doch so einen Hauch von Ungläubigkeit. Ich mach mich noch schnell fertig, rief sie und war im Bad verschwunden. Mir blieb völlig unklar, warum ich nun doch zum Weihnachtsmarkt wollte – und im Bauch spürte ich irgendwie,dass ich wirklich wollte und nicht sollte. Ich wusste auch, dass der Beriff “schnell” im Zusammenhang mit Bad und fertig machen bei Chrissy nicht die Bedeutung hat, die diesem Begriff eigentlich zustehen und so konnte ich in aller Ruhe und Gemütlichkeit mein Bier austrinken. Fertig, wir können, hörte ich sie sagen und schon waren wir im kleinen Flur,um die Schuhe anzuziehen. Ich würde an deiner Stelle und bei diesem Schnee nicht die Halbschuhe anziehen, erklärte sie mir, während wir Rücken an Rücken standen und sie ihre Stiefel über ihre Jeans zog. Recht hat sie ja, aber irgendwie fühlte ich mich doch belehrt. Ich zog die Winterschuhe an und spürte wie ihre vermeintliche Belehrung in mir immer mehr wie fürsorglich oder als ein guter Ratschlag wurde. Wie zufällig berührten wir uns beim Aufrichten und bei dem Blick in den Spiegel, stockte mir fast der Atem. Ich sah sie hinter mir: Chrissy, meine Chrissy, war sie das wirklich? Sie sah richtig süß aus, irgendwie flott, locker, fast kindhaft. Die kurze, gefütterte Winteracke machte sie irgendwie so knubbelig, so jugendlich. Ihre Wollmütze hatte sie tief in die Stirn gezogen und das verbleibende Gesicht bestand aus einem strahlenden Augenpaar, einer Nase, Wangen und einer Oberlippe. Gut schaust du aus, wirklich, sagte ich, und umarmte sie. Ein schönes Gefühl und ich bemerkte, wie ich mich nun bereits freute,mit ihr auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Ich klappte den Kragen ihrer Winterjacke herunter und küsste sie, während dessen ich ihr ins Ohr flüsterte, ob wir bei ihrem Aussehen ne Bank überfallen oder nur zum Weihnachtsmarkt gehen sollten. Puuh, prustete sie, komm lass uns gehen. Wir gingen. Der Markt war eine Viertelstunde zu Fuß von uns entfernt. Auf Seitenstraße begann Chrissy sodann einige mit Anlauf versehene Rutschübungen zu machen. Pass auf, dass du nicht hinfällst, rief ich ihr zu. Kann nichts passieren,erwiderte sie, du sagst doch selbst, ich hätte mehr Airbags als dein neues Auto. Dann ging sie neben mir und ich bemerkte,wie sie meine Hand suchte und fand. Obwohl wir beide Handschuhe trugen, war es so,als fühlte ich unmittelbar die Wärme ihrer Haut. Es war nicht viel Betrieb auf dem Weihnachtsmarkt. Wir schlenderten gemütlich von Bude zu Bude und ich stellte fest, dass, obwohl mich das Zeug eigentlich überhaupt nicht interessierte, ich doch hin und wieder einen Blick auf verschiedene Gegenstände und Preisschilder warf. Die Menschen drumherum nahm ich kaum wahr und auch die “Musik”,die mich sonst fürchterlich nervt, schien wie mit einem Schalldämpfer versehen. Ich fühlte mich wohl. Hier, hörte ich Chrissy plötzlich sagen, lass uns hier einen Glühwein trinken. Sie weiß, dass ich Glühwein nun überhaupt nicht mag, und als wolle sie mich überzeugen,sagte sie noch,der schmeckt gut hier. Ok – das tat er auch. Wir standen, prosteten uns zu und begannen über ein paar Mitbesucher zu lästern. Wir waren schlichtweg albern, lachten und ich hatte den Eindruck, der Glühweinverkäufer schaute uns mit zunehmender Zeit etwas merkwürdig an. Egal. Plötzlich zog Chrissy einen Handschuh aus und streckte ihren Arm und Zeigefinger in die Luft. Ich habe das zunächst gar nicht verstanden,bis ich bemerkte, dass sie eine Schneeflocke auf ihrer Fingerkuppe “landen” lassen wollte. Nach mehreren Versuchen gelang es ihr und sie drückte mir ganz zärtlich die zu einem Wassertropfen verwandelte Schneeflocke mitten auf die Stirn. Ich sagte nichts, oder besser, konnte nichts sagen. Chrissy, lass uns gehen. Sie hakte sich unter und wir gingen langsam und ohne viel zu sprechen nach Hause. Dort angekommen, ein wenig aufgewärmt, nahm ich sie in den Arm und sagte, danke,das war ein schöner Abend. Ja, das finde ich auch. Ach übrigens, soll ich die Winterjacke gleich anlassen…………..

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Alle Jahre wieder: Weihnachtsmarkt

Samstag, 11. Dezember 2010 19:27

Markt und Straßen sind verlassen?
Ob Eichendorff sich da nicht irrt?
Die meisten sind beim Glühwein-Fassen,
gar mancher blickt schon ganz verwirrt.

Das Parkhaus, es ist knüppelvoll,
dann zu Fuß zur Fröhlichkeit,
der Hauch von Glühwein macht schon doll,
ach du liebe Weihnachstzeit.

Du drängst dich durch die Menschenmenge,
hin und her und mitten rein,
oh,wie lieb` ich diese Enge,
Weihnachtsmarkt – das muss halt sein.

Auch wenn bereits am Eingangsgitter,
die Crèpe an meiner Hose hängt,
vom süßen Kleinen, t`schuldigung,sagt Vater bitter,
weil hinten schon die Mutti drängt.

Es ist ja nur die Atmosphäre,
und dieses Etwas macht gespannt,
und dann die lieben Engelschöre,
die dudeln unaufhörlich von dem Band.

Glüh` im Glase dieses Glückes,
und mache glühend Bäckchen uns.
Mach strahlend jedermannes Blickes,
von mir,dem Hinz und auch dem Kunz.

Bis dass der Glühwein selber weint,
weil er so gut zu allen Menschen war,
wenn er sich dann noch mit dem Zimt vereint.
dann wird`s bestimmt ein gutes Jahr.

Thema: Allgemein, Zeitgeschehen | Kommentare (1)

Danke!

Dienstag, 7. Dezember 2010 10:07

Ja, lange ist es her, dass ich hier etwas geschrieben habe – sehr lange. Nicht, dass ich nicht wollte, vielmehr, dass ich nicht konnte. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf “es” mich am 1.Nov. und beschenkte mich mit 3 Wochen Krankenhausaufenthalt und nun mit einer noch nicht abzusehenden Zeit, in der ich hoffe, wieder zu genesen und fit zu werden. Beinahe hätte ich geschrieben, um wieder der Alte zu werden. Nun, nach dieser Zeit jedoch, den erlebten Umständen und dem Schließen einer innigen Freundschaft mit dem berühmten seidenen Faden, kann man nicht mehr der Alte werden – man wird die Dinge anders sehen und erleben.

Dennoch, um es mit M.M. Westernhagen zu sagen oder zu singen: Ich bin wieder hier, in meinem Revier……

Ich möchte mich hiermit zunächst ganz herzlich bei allen Lesern bedanken, die sich Sorgen um mich gemacht haben, die mir liebe und herzliche Grüße, unmittelbar oder um “drei Ecken” , haben zukommen lassen, die an mich gedacht haben, oder gar ein paar Zeilen vermisst haben. Das tut gut und hilft.

Ganz herzlichen Dank dafür. Natürlich kann ich nun-jedenfalls derzeit- nicht jeden Einzelnen anschreiben, aber jeder sei in meinen Dank eingeschlossen.

Bis bald mit herzlichen Grüßen

H. Vogel

Thema: Allgemein, Persönliches | Kommentare (7)

Kleines romantisches Wörterbuch

Dienstag, 26. Oktober 2010 13:06

Heute:     X und Y

Anmerkung:    Es ist nach Ansicht des Autors ein völlig hoffnungsloses Unterfangen, auch nur ansatzweise diese beiden Buchstaben in einen romantischen Bezug zu führen. Allein diese kurze und harte Aussprache des Buchstabens X – wie klingt dies ach so unromantisch. X und Y gehören als so häufig genannte “Unbekannte” und “Ungleiche” einfach in den Bereich der Mathematik – obwohl man andererseits doch auch im Bereich der Romantik  mit allem “rechnen” sollte. Dennoch:

Hier gibt es nix

mit X

und keinen Ton

vom Y

Thema: Allgemein | Kommentare (1)

Kleines romantisches Wörterbuch

Dienstag, 26. Oktober 2010 12:30

Heute:     Z

Zärtlichkeit:    Dieses wunderbare und so empfindsame, alle Sinne öffnende Gespür. Wie soll man dies beschreiben,wenn es allein für dieses Wort über dreißig Bedeutungen und über 500 Synonyme gibt. Von der Gemeinen Zartschwebefliege,  bis hin zu den harten Jungs mit zarten Trieben.

Zauber:     Man muss kein(e) Hexenmeister(in) sein, um den  Zauber der Romantik zu entfachen. Der Zaubermantel der romantischen Gefühle legt sich bei passender Gelegenheit wie von selbst über einen und man fühlt sich wie verzaubert und beginnt ohne Vorkenntnisse selbst zu zaubern.

Zehnfingersystem:     Abgeleitet von einer  professionellen Bedienung einer Schreibmaschine oder eines PC, kann dieses durchaus (siehe unter Zärtlichkeit) auch zu zauberhaften romantischen Gefühlen führen.

Zeremonie:     Ja, so sollte jede romantische Begegnung gestaltet werden – als etwas Besonderes! Allerdings ohne die diesem Begriff innewohnenden Rituale und Förmlichkeiten. Nach-denkliche Spontaneität und keine nachdenkliche Spontaneität.

Zittern:     Gehört in der Erwartung (Vorzittern) oder in der konkreten Situation (Tremor) einer romantischen Situation einfach  dazu. Ein Erregungszustand eben. Keine Romantik ohne Erregung – auch wenn es nur ein bisschen ist.

Zuschauer:     Völlig unangebracht in solchen Situationen.

Zerebellum:     Hat nichts mit der Geräuschabgabe eines Hundes zu tun, bezeichnet vielmehr unser Kleinhirn, welches für die Motorik und unbewusste Bewegungsabläufe zustänig ist. Es sitzt in der hinteren Hirngrube, was wohl deshalb dazu führen kann, dass in romantischen Momenten auch mal “Häschen in der Grube” gespielt wird.

Zuckersüß:     Ja, so soll sie sein – die Romantik. Ein Süßstoff, aus dem die Träume sind, gesundheitsfördernd in jeder Hinsicht – auch für Diabetiker geeignet.

Zeit:     Ganz wichtig!  Zeit nehmen – Zeit geben: zeitlos sein. Alle Gefühle leben und erleben – nur das Zeitgefühl, das sollte eine ganz untergeordnete Rolle spielen.

Zum Schluss:     Wie schön kann es doch sein, wenn man als Individuum in der Lage ist, ein “Einwanderungsland” für die Romantik zu sein. Die Migration von Geist und Gefühl ist die Mischung, die “es” braucht.

Thema: Kleines romantisches Wörterbuch | Kommentare (1)

Leben im Hier und Jetzt

Dienstag, 26. Oktober 2010 8:14

Wenn sich G-Stern mit dem Mor-Gen vereinigt,  entsteht wohlbekömmlich Heu-Tee.

Thema: Gedankenblitz | Kommentare (1)

Kleines romantisches Wörterbuch

Donnerstag, 21. Oktober 2010 14:43

Heute:    W

Wohlbefinden:     Ausgelöst von romantischen Gefühlen und Vorstellungen. In gewisser Hinsicht ein ganz einfaches Naturheilmittel, in aller Regel ohne Nebenwirkung. Der Beipackzettel besteht aus Zuwendung, Zuhören und Hinschauen – und den Arzt oder Apotheker muss man auch nicht fragen.

Wachs:     Weich wie Wachs können romantische Erlebnisse machen. Besonders das Knie ist dann gefährdet, leichtes Zittern in Händen und Armen und im Kopf sowieso. Und wenn dann, besonders in der dunklen Jahreszeit, die Kerzen, Teelichter und – falls vorhanden – der Kamin lodert, dann brennt es auch sonst wo und sonst wie ungemein. Und das Gute daran ist, man kann selbst entscheiden, ob man die “Feuerwehr” ruft oder nicht.

Wahnsinnig:     Jaaaa, auch das kann vorkommen – diese Ver-rücktheit, diese Verhaltensmuster, die nicht den akzeptierten sozialen Normen entsprechen. Aber was heißt das schon? Wie schön kann es doch sein,  gefühlsmäßig de lira ire (aus der Furche geraten ) sein.

Worte:      Das Reden miteinander ist ein ganz wichtiges Vehiculum bei romantischen Begenungen. Mit Worten schmeicheln und spielen; wie von Geisterhand gesteuert, wird die Stimme leiser und tiefer und geheimnisvoller. Liebe(s) Worte können Dämme brechen.

Wolke 7:     Ein wunderschönes Sinnbild für eine außergewöhnliche Hochstimmung, für Freude pur und Verliebtheit. Allein bei der Vorstellung dieses Wortes, beginnt man  förmlich zu schweben, leicht und lautlos, wie in einem Ballon – dem siebten Himmel entgegen.

Willenlos:     Dieser Zustand ist so eine Art “freiwillige Aufgabe der Geschäftsfähigkeit” – aber viel schöner.

Wehmut:     Dieser Begriff  gehört streng genommen nicht in Kategorie des Romantischen. Jedoch bei genauerem Hinsehen besteht durchaus ein Zusammenhang. Wir kennen doch alle diese romantischen Bilder, des nebelverhangenen Tales, diese romantisch-traurigen Lieder, die das Tuch der Melancholie ausbreiten. So kann sich auch nach dem romantischen Rendez-vous ein Gefühl  des Alleinseins und damit der Wehmut einstellen.

Wertvoll:     Romantische Begegnungen – seien sie bleibend oder nicht – sind wertvoll.  Sie sollten behutsam im “Schatzkästlein” der persönlichen Erinnerungen aufbewahrt werden.

Wunderbar:     So schön der romantische Moment auch sein kann und einem selbst wie ein Wunder vorkommt, er kann, muss aber nicht unbedingt an einer Bar enden.

Wünsche:     Diese sind stetig und latent vorhanden. Und das ist gut so. Sie sind der Motor zur Erfüllung – bis hin zum Wunschlos-Glücklichsein.

Thema: Kleines musikalisches Wörterbuch, Kleines romantisches Wörterbuch | Kommentare (5)

Blog Intern

Donnerstag, 21. Oktober 2010 13:26

Liebe LeserInnen,

ich bin selbst sehr erstaunt über das große Echo, das das romantische Wörterbuch hervorruft. Ganz besonders natürlich über die ehrlichen und offenen Meinungen meiner Geschlechtsgenossen – vielen Dank hierfür.

Nun bin ich fast am Ende des Alphabetes angelangt. Das positive Echo hat mich beflügelt, diese Sammlung von romantischen Begriffen und Definitionen, in einem Buch (Kleines romantisches Wörterbuch), verbunden mit einigen Gedichten,  vielen Menschen zugänglich zu machen. Und schon “drängelt” der Verlag und erklärt mir, dass doch bald schon wieder Weihnachten sei-))))))

Also, bitte nicht darüber wundern, wenn in ganz kurzer Abfolge die letzten Buchstaben beschrieben werden.

H. Vogel

Thema: Kleines romantisches Wörterbuch | Kommentare (0)