Kabinettsitzung 12
Dienstag, 7. September 2010 19:34
Merkel: Setzt euch bitte. Wir machen es heute ganz kurz. Nur ein Punkt steht auf der Tagesordnung: Der Kram mit den Energieversorgern. Ich war ja mit den Fraktionsvorsitzenden auf dem Atomgipfel. Ihr wisst ja,wegen der Laufzeitverlängerung. Ich habe eine Revolution in der Energieversorgung gemacht.
Brüderle: Stimmt, ich war dabei – und meine Versorgung ist gesichert – die nächsten dreißig Jahre.
Merkel: Also, wir haben uns geeinigt, dass die Laufzeitverlängerung durchschnittlich zwölf Jahre beträgt. Die letzten Meiler werden etwa 2040 abgeschaltet. Ich habe das so mit der Atomindustrie abgesprochen, weil ich bis dahin ja noch Bundeskanzlerin bin. Dieser Atomkompromiss wird in die Geschichte eingehen und ich auch.
Röttgen: Mit Verlaub, Frau Bundeskanzlerin, das ist mehr Kompresse als Kompromiss.
Merkel: Aber Herr Röttgen, nur weil Sie Ihre Ziele nicht erreicht haben, müssen Sie doch nicht beleidigt sein.
Röttgen: Bin ich ja auch nicht, obwohl der Beck gesagt hat, ich sei jetzt einen Kopf kürzer. Aber das ficht mich nicht – gerade der, der hat ja selbst so einen dicken Hals und einen kurzen noch dazu.
Schröder: Darf ich als junger Mensch mal was dzu sagen?
Mekel: Nur zu – Schröders habe ich schon immer gerne gehört….
Schröder: Also, die Atomkonzerne verdienen bis zu diesem Zeitpunkt noch etwa 100 Milliarden und müssen nur bis 2016 etwa 12 Milliarden an Atomsteuer abgeben. Ist das nicht ein bisschen wenig?
Merkel: Egal, das tut der Kasse gut und wir haben aber weiter vereinbart, dass die in einen Fond zum Aufbau erneuerbarer Energien zahlen. Das war meine Erfindung – allerdings müssen die nur freiwillig zahlen, aber immerhin. Ich bin ja auch nur freiwillig Bundeskanzlerin und mache dies gut, stimmt`s
Alle: Stimmt.
Brüderle: Wir machen jetzt aus dem bisherigen Ausstieg einen Einstieg in einen neuen Ausstieg. Hab` ich das nicht gut formuliert, Guido, sag`auch mal was.
Westerwelle: Ich, meine Damen und Herren, beschäftige mich mehr, wie es der Würde meines Amtes entspricht, mit der Außenpolitik. Mit Aufstieg oder Abstieg der FDP beschäftigt sich zur Zeit der Generalsekretär, ein Herr Lindener.
Merkel: Guido, jetzt sei doch nicht so empfindlich. Also, wir, die Bundesregierung zeigen Aktionen, wir zeigen Lebenszeichen, wir tun was – das ist wichtig. Wir sitzen nicht nur rum, wir sitzen das auch aus. Jetzt müssen wir das,was wir tun nur noch gut verkaufen. Das macht dann unser neuer Pressesprecher, der Herr Seibert – oder heißt der Seifert, ich meine wegen einseifen oder so- hi,hi,hi – also bis in zwei Wochen.
Thema: Politik, Zeitgeschehen | Kommentare (0) | Autor: Hans