Beitrags-Archiv für die Kategory 'Persönliches'

Je oller, je doller……

Dienstag, 10. August 2010 11:47

Eigentlich wollte ich ja nur so ein bisschen schreiben – Gedanken, Betrachtungen und Alltagsgeschichten, also ein bisschen “rumschreiben” sozusagen. Und dann packte es mich irgendwie, es fing an richtig Freude zu machen und es sprudelte immer mehr.  Damit einhergehend wuchs natürlich auch der Spaß am Schreiben – natürlich auch durch die überwiegend positive Resonanz der LeserInnen.

Nun könnte ich ja mit verklärtem Augendrehen auch sagen: Dass ich das noch einmal erleben durfte, nein, so was aber auch. Sag` ich aber nicht – jedenfalls nicht so. Aber viele von Ihnen/Euch haben mir die Erkenntnis gegeben: schade, dass das “nur” in einem Blog steht, aber auch die Motivation und den Mut, “mehr” daraus zu machen. Ich muss das dann wohl doch falsch verstanden haben, nämlich als ein Meer von Büchern-)))

Spaß beiseite, ich habe in der Tat einen Verlag gefunden, der bereit ist, eine Veröffentlichung vorzunehmen. Blind und ahnungslos musste ich dann aber die Erfahrung machen: Ohne Moos nix los – will heißen, man muss zunächst mit den Kosten in Vorlage treten. Da sah ich schon etwas betreten aus – habe es dennoch getan. Also: am 15.09.10 wird, so Gott und der Verlag es will, zunächst das “Kleine musikalische Wörterbuch” erscheinen, und wenn ich dann noch etwas “Kohle” habe, im Frühjahr ( natürlich am Valentinstag) das “Kleine romantische Wörterbuch”. Schließlich kämpfe ich ja noch mit der zweiten Hälfte des Alaphabetes.

That`s  it. Ich freue mich darauf, und es ist ein schönes und gutes Gefühl, Ziele vor Augen zu haben. Ob man trifft, ob diese Ziele ein- oder zutreffen, ist ein Abenteuer- aber ich freue mich darauf.

Thema: Allgemein, Kleines musikalisches Wörterbuch, Kleines romantisches Wörterbuch, Persönliches | Kommentare (4) | Autor:

“Über mich” – Ergänzung

Mittwoch, 26. Mai 2010 15:18

Zugegeben: es ist in der Tat ein wenig “dünn”, was ich dort in der Kategorie “Über mich” angegeben habe.  Aber schließlich bin ich ja auch kein Angeber. obwohl der Voksmund grinsend behauptet, dass Angabe das halbe Leben sei. Bislang war ich der Ansicht, dass  der Leser einfach auf Grund der Textinhalte sich ein Bild des Autors basteln sollte – aber wer bastelt heute noch gerne und vor allen Dingen bei dem nun anstehenden Sommer?

Also: Der Autor wollte schon immer gerne schreiben, aber nicht unbedingt das, was er in über dreißig Berufsjahren tatsächlich geschrieben hat, nämlich unzählbar viele Seiten von Papier in seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt.  Nachdem  in den letzten Jahren eine Krankheit die andere ablöste, hatte ich mich entschlossen, die Praxis zu verkaufen und diese Tätigkeit nicht mehr derart intensiv, vielmehr beratend auszuüben. Es war ein großer Gewinn an persönlicher Freiheit, einhergehend mit relativer Gesundheit.

Ich bin nun 62 Jahre alt, lebe im wunderschönen Weltkulturerbe “Oberes Mittelrheintal”, wo ich geboren wurde und trotz des seinzeitigen jugendlichen Verlangens, die Welt zu erobern, noch immer “zu Hause” bin. Seit drei Jahren lebe ich alleine und lerne und begreife, wer ich bin, und was ich letztlich will und fühle mich nunmehr in die Lage versetzt,  dieses auch zu realisieren. Zwei wunderbare Söhne habe ich – und wenn ich im Leben auch nichts Besonderes “vollbracht” habe: dies ist meine beste “Beteiligung”.

Aber,  so platt es auch klingen mag, dass alles seine zwei Seiten hat – es ist wirklich so. Die Sprache macht mir sehr viel Freude und gerade das Spannungsverhältnis zwischen der formalen, genormten und beengten juristischen Sprache und bspw. Lyrik, oder gar eine Vermischung der beiden – das reizt mich und macht mir Freude.  Kabarett und Musik, völlig neue “Felder” für mich,  den Mut zu haben, diese auch mit allen damit verbundenen Risiken zu betreten – das macht einfach Spaß und Freude.

Und so ist dieser Blog mittlerweile ein Stück Lebenselixier für mich geworden. Wohin die Reise geht? Ich weiß es selbst nicht – Reiseversicherungen dieser Art gibt es nicht. Ich freue mich, dass dieser Blog von einigen gerne gelesen wird und ich wünsche mir selbst noch viele Ideen zur eigenen und zur Freude der Leser.

Thema: Persönliches | Kommentare (2) | Autor:

Never ever -

Samstag, 14. November 2009 14:21

oder das Alternativprogramm:  Denkste!

Die Erfahrung, dass das Leben in anderer Art und Weise letztlich doch Regie führt, als wir es als konstruktiv denkende Menschen planen, ist ja nicht gerade eine umwerfende Weisheit. Die einzelnen Facetten sind jedoch sehr bunt.

Abiturzeugnisse. 23.10.1966. Da standen wir aufgereiht in unseren Tanzunterrichtsanzügen, oder gar vom Vater ausgeliehenen Jacketts, versehen mit der seinerzeit dominierenden Haarmähne und mussten uns salbungsvolle und wichtige Wichtigkeiten von der Schule des Lebens anhören. Wenn Mathematiklehrer philosophieren! Nichts war jedoch größer als der Wunsch: weg hier – Schule ade. Und kaum vom Schulhof, entflammte der innere Wunsch: Nie mehr werde ich diese Schule betreten – nie mehr.

Denkste – sagte das  gelebte Leben im Einklang mit dem zwischenzeitlich an dieser Lehranstalt angemeldeten Sohn. Es war soweit – Elternabend. Ich begann, meinen Schwur zu brechen, fühlte mich aber durch Notwehr und eine gewisse Portion Neugier gerechtfertigt. Eingangstür: fast alles verändert, umgebaut, neu. Und da waren sie aber wieder, alle auf einamal: die Erinnerungen, die Bilder, das Treppenhaus, vor allen Dingen der Geruch – der Kleiderhaken, das Klassenzimmer. Hallo – zwanzig Jahre – zurück gebeamt? Fehlte nur noch: Hefte raus!

Was ich auf Grund meiner nicht gerade freundlichen Haltung zur Schule zunächst übersehen hatte, fiel mir aber beim Hinausgehen auf: Das gibt es doch nicht! An einer großen Wand im Treppenhaus war ein riesiges Mosaik eingelassen. Das Mosaik! Unser Mosaik! Mein Mosaik! Ich wurde ganz aufgeregt, nahm meinen Sohn am Arm und wurde wohl auch etwas laut: Da, guck mal, da unten links, das ist von mir, wirklich! Ungläubige Blicke – Papa? Geht` s  dir gut?

Vor dem Mosaikbild stehend erklärte ich ihm, dass meine Klasse seinerzeit im Kunstunterricht mit “Rädchenmesser” und sonstigem Schneidewerkzeug ein Unterwassermosaik, also Wasser, Fische, Pflanzen, etc. hergestellt hatten. Und unten links – mein Bild, meine Farne, meine Fische.

Die einzelnen Bilder wurden offensichtlich später zusammen gefügt und sodann in die Wand eingelassen.  Ich hatte so ein seltsames Gefühl – eine nicht zu beschreibende Mischung zwischen Stolz, Ablehnung, und Zeigen-Wollen.  Aber: es war schön.

Interessant ist auch, dass der Sohn letztlich nach Abschluss der Schule, diese zwar nicht fluchtartig, womöglich aber mit ähnlichen Gefühlen verlassen hat.

Ob ich das wohl einem Enkel auch mal zeigen kann?

Thema: Persönliches | Kommentare (1) | Autor:

Mein Schreibtisch

Sonntag, 25. Oktober 2009 10:22

Schreib! Tisch!  Schon so oft habe ich dies zu ihm gesagt, mal liebevoll, mal wütend, mal morgens, mal abends. Was macht er? Nichts, gar nichts. Da steht er, breitbeinig, klotzig, trotzig. Wie eine Barriere, fast wie ein Feind, alles versperrend, kalt. Manchmal habe ich den Eindruck, er grinst mich gerade zu an, höhnisch, hämisch.  Na, setz` dich` ruhig,  so höre ich ihn mit einer Stimme sagen,  die mich frieren lässt.  Wird ja doch nichts, ich will heute nicht, aber setz` dich doch zu mir. Du musst erst mich und dann dich überwinden – und das musst du schon alleine machen,  mal sehen ob du es schaffst. Und dann bilde ich mir sogar ein,  ihn lachen zu hören.

Und dann,  dann gibt es aber auch Zeiten,  da lächelt er mich an,  ja,  fast einladend seine Arme ausstreckend, grazil,  fast schon lasziv.  Komm` setz` dich zu mir,  wir machen jetzt was.  Du, sagt er,  ich habe so wunderbare Ideen.  Lass`  uns das jetzt einfach machen,  schließlich bin ich ja für dich da,  wir sind doch ein Team – oder?  Ja, und wenn ich dann zu ihm sage, na los, Schreibtisch – und dann schreibt er auch, und zwar das,  was ich will.  So ist er – mein Schreibtisch.

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