Nomen-Klatur
Bald ist es soweit – im Frühjahr. Da – wie es so schön heißt – vollendet schon wieder jemand sein 60. Lebensjahr. Sozusagen das Aufnahmedatum für den Eintritt in den Club der Erfahrenen, der Weisen, oder gar der Erleuchteten. Ich selbst habe diesen Übertritt ja bereits hinter mir, wobei das mit der Erleuchtung noch nicht so ganz funktioniert, was aber im Zeitalter der Sparlampen nicht verwunderlich ist und wohl einer immer längeren Anlaufzeit bedarf. Von liebevoll bis direkt erhält man hin und wieder ein mündliches Testat darüber, dass eine gewisse Unterbelichtung vorhanden sei, die sicherlich nicht mit einer 20 Watt Birne zu beheben sei.
Egal, Erika, das ist die Frau meines Studienfreundes Bernd, wird auch bald 60. Nun, ich weiß nicht warum, aber bei der Gelegenheit, fiel mir auf, dass viele – vielleicht sogar die Mehrheit der weiblichen Vornamen mit a enden. Erika! Gut bei Bernd ist es relativ einfach. Er ist ein ganz lieber Kerl, kümmert sich rührend um seine Erika, ein wenig zottelig und immer ein Fäßchen in der Nähe. Ein Bernhar-Diener also.
Erika, Laura, Pia, Sahra, Christina, Katherina, Anna, Katja, Petra, Helga, Vanessa, etc – man kann sie gar nicht alle aufzählen. Nicht dass der Verdacht aufkomme, ich würde sie alle kennen, nein, mich interessiert mehr das a. Gut, klingt melodisch. Und Namen, sowohl Vornamen entstanden in den Frühzeiten, durch Orte, Berufe, Heilige, Götter oder einfach Zufälle. Und dann ist da, so glaube ich wenigstens der “östliche Einfluss”. Dort bestimmt häufig der Name des Mannes zunächst “das Ganze” und endet in aller Regel mit einem i oder y. Sabowaski, Domakowski, Paczynsky usw. Geht es um die Frauen, so wird ganz einfach das i durch ein a ersetzt – und man weiß: aha, Frau! Und da vermute ich mal einen Zusammenhang auch zwischen den weiblichen Vornamen, die allerdings dann nach dem Mittelalter die ersten emanzipatorischen Verläufe nahmen: Hildegard, Adelgunde, Gabriele…………….
Zurück zu Erika. Im Mittelhochdeutschen bedeutet es die Gerechte, die das Recht einhaltende – und so ist sie auch: passt. Aber unabhängig davon, dass Sabine ein Frauenzimmer war, werden einige Vornamen auch stets mit der Musik verbunden. Hunderte von Schlagern besingen wunderbare Vornamen. Nehmen wir mal Monika. Die hl. Monika war ja die Mutter vom hl. Augustinus. Augustinus von Hippo!! Aufgemerkt – der erste Hipp Hopper, da war schon Musik drin. Und so was zieht sich durch die gesamte Geschichte. Musikalisch präsentiert sich noch heute die Monika in der Ziehharmonika. Viele psychologische und philosophische Ratgebungen und Lebensbeichten hat sie uns gegeben, als einst ein blonder Jüngling sein Leben als Junge mit der munter Monka besang.
Soweit so gut, ich selbst heiße Hans Josef und freue mich auf den Geburtstag von Erika.