Beiträge vom Januar, 2012

Aktien-Kurs

Montag, 30. Januar 2012 13:39

Tja, solch einen Kurs hätte ich wohl Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre belegen sollen. Dann wüßte ich endlich wo`s  lang, bzw. rauf und runter ginge. Stattdessen habe ich meine Kinder bepampert und Entscheidungen treffen müssen, ob Alete oder Bebe die bessere Nahrung sei. Statt Mercedes – Bobbycar.

Im Gegensatz zu meinem Freund Karl-Dietrich. Nach dem Studium hat er den Weg des Bankers ein”geschlagen” und seine Frau Managerin geheiratet, wobei sie es allerdings nicht managen konnten, Kinder zu kriegen. Dafür kriegten sie : Haus, Pferd, Yacht – und was für welche.

Gestern rief er mich an: Du musst unbedingt Aktien kaufen, jetzt, die Zeit ist günstig wie nie zuvor. Keiner weiß, wie es weiter geht, und du kriegst nicht nur ne lange, nee, auch ne goldene Nase. Ich – und ne goldene Nase: wie sieht das denn aus? Du, sagte ich, ist ja nett, aber ich habe davon keine Ahnung. Ich bin allenfalls das Schaf zwischen Bullen und Bären. Das macht nix, sagte er, es gibt viele Schafe dort – vor allen Dingen schwarze. Also setz dein Kapital ein, es “lohnt” sich. Hey, mein Kapital reicht allenfalls,  um morgens Brötchen zu besorgen und die Stromabrechnung zu bezahlen. Echt, so schlimm, kam es twas “von oben” herab – aber ehrlich, nimm ein Darlehn auf, es rekapitalsiert sich bestimmt.

Freundchen, Freundchen, dachte ich, dachte aber auch nach und bin ganz tief in die Materie eingestiegen. Dax, Frankfurter Parkett, Chemiewerte, alles “eröffnet” freundlich, Börsen-Gurus, Tendenzen, leicht beschwingt – und lauter so ein Kram. Mir scheint, das Frankfurter Parkett ist letztlich doch nur Laminat und kein Wunder, dass der Dachs da öfter ausrutscht. Und überhaupt: was ist eine Aktie? Eine Aktie ist ein Bruchteil eines Grundkapitals und wird legitimiert durch einen Anteilschein. Anteilschein – also letztlich der Schein eines Anteils. Das ist schön. Nomen est omen! Und wenn der Anteilschein den Weg allen Irdischen geht, kommt der Aufsichtsratsvorsitzende und spricht dir persönlich seine “Anteil”-nahme aus – nach dem Motto: We love to entertaine you – aber die Gewinne, die müssen wir schon selbst machen.

Karl-Dietrich habe ich dann angerufen und ihm gesagt, ich hätte schon lange zwei Aktien gekauft, mit einer unschlagbaren Rendite: meine zwei wunderbaren Kinder.

 

 

 

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Heidiiiii, Heidiiiii……………

Montag, 23. Januar 2012 13:14

Heidiii, Heidiiiii.

 

Nun meine ich nicht dieses süßes Geschöpf aus den Bergen, nein, unsere liebliche Heidi mit süßen Bergen,langen Haaren und noch längeren Beinen: Heide Klum – und nun hat sie den Klum-Batsch.
Ich selbst bin ja – und das sage ich in aller Bescheidenheit – selbst ein Couch, ein Lebenscoach und vor allen Dingen Mental-Trainer. Durch meine erfolgreiche Arbeit konnte ich natürlich auch in den Dunstkreis der Reichen und der Schönen kommen. Ein Personal-Trainer für Liebende und Trennende.
Schwierige Aufgabe: Bei manchen, wo zentral-mental nix da ist, kann man auch nix trainieren. Lothar Matthäus z. B. habe ich von meiner Klientenliste gestrichen und der Fischer und der Schröder haben eh immer das gemacht, was sie wollten.
Bei Bettina, Frau Bundespräsidentin, da war ich sehr erfolgreich. Bettina, habe ich gesagt, wir müssen lenken, vor allen Dingen ablenken. Die schwierige Zeit der Scheidung als Ministerpräsident erregt die Öffentlichkeit und da müssen wir entgegen-erregen. Dann kam mir die Idee mit dem Tattoo – ein Tattoo? Da staunte die Öffentlichkeit, jeder redete darüber und keiner mehr über die Scheidung. So macht man das.
Zurück zu Heidi. Schrecklich nun diese Trennung. Germany`s next Topmodel mutiert zu Germany`s next Mop-Trottel. Um das Schlimmste zu vermeiden, habe ich schon das übliche Schreiben aus meinem Bausteinkasten aufgesetzt: Wir bleiben FReunde, lieben uns, die Kinder und die unüberbrückbaren Gegensätze…..
Ich hatte ihm wegen der Brücken einen sehr guten Zahnarzt empfohlen – ohne Erfolg.
Und zu Beginn der Beziehung wurde ich schon zu Rate gezogen. Heidi, hatte ich damals gesagt, Heidi denke daran, was Konfusius bei Entstehen von Konfusionen immer gesagt hat: Dein Weg ist dein Ziel. Daraufhin hat sie sich bei mir bedank: Danke, hat sie gesagt, danke für den Ratschlag: Ich nehme den Seal!

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Kisses sweeter than wine

Dienstag, 17. Januar 2012 12:05

Ich gab ihr heut`den ersten Kuss,

der wirkte wohl wie Tetanus,

so süß – sagt sie – und heilend schon,

das beste Psychopharmakon.

Es mache der Durchblutung Beine,

und läßt die Seele von der Leine.

Ob Tropfen oder Salbenform,

die Wirkung sei doch ganz enorm.

Und alles auch homöopathisch,

das mache es ihr so sympathisch.

Doch Vorsicht ist auch hier geboten,

bevor man sich verbrennt die Pfoten:

manches, was macht einen glücklich,

macht hin und wieder ganz schön süchtig.

 

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Gedanken

Montag, 16. Januar 2012 19:02

Reiner Schöne – Songtext

 

Werd`ich noch da sein, wenn ich älter bin?

Oder werd`ich dann ersticken an meiner Sicherheit

und werd`ich dann, statt wild zu kämpfen nur noch nicken?

Werd`ich noch da sein, wenn ich älter bin?

 

Werd`ich noch ich sein, wenn ich älter bin?

Oder werd`ich mich verlier`n? Werd`ich noch der sein, der ich bin?

Nehm`ich das Leben einfach hin?

Werd`ich noch ich sein, wenn ich älter bin?

 

Wie werd`ich ausseh`n, wenn ich älter bin?

Wie einer dem das Leben glückt, oder gealtert und gebückt -

mach ich auf jünger und verrückt?

Wie werd`ich ausseh`n, wenn ich älter bin?

 

Wie werd`ich lieben, wenn ich älter bin?

ist dann mein Blut unter der Haut nicht mehr so schnell, nicht mehr so laut,

ist mir die Lust nicht mehr vertraut?

Wie werd`ich lieben, wenn ich älter bin?

 

Werd`ich noch da sein, wenn ich älter bin?

oder tret`ich irgendwann, zwischen Sirius und Wasserman,

diese viel zu lange Reise an?

Werd`ich noch da sein, wenn ich älter bin….

 

 

 

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Topf und Deckel

Donnerstag, 12. Januar 2012 12:04

Gestern gab es Nudeln. Ja, zum Mittagstisch. Nun bin ich ja nicht gerade ein begnadeter Koch und mein Menüplan neigt zu einer gewissen Einseitigkeit.  Deshalb gab es auch vorgestern Nudeln und insgesamt kann man sagen, dass der Verbrauch an diesen Kohlehy-Drähten recht hoch ist. Mein Hausarzt, mein Personal-Couch und mein Mentaltrainer schütteln gemeinsam nur noch den Kopf und empfehlen mir meine Kost etwas ausgewogener zu gestalten: Gemüse und so. Nun, steckt ja in dem Wort Gemüse das Wort Muse und Müse ist sicherlich die pluralisierte Muse. Und als Schreiberling reicht es aber, wenn mich eine davon küsst – eine solche Sinnlichkeit möchte ich nicht einfach runterschlucken. Nein, da gehören andere Sinne dazu: Museum, Musik, etc. Allenfalls und höchst selten, um den Bedürfnissen nachzukommen, mal ein Apfelmus. Übrigens, seit Jahrzehnten geben mir die oben erwähnten Herren nur noch geringe Lebenschancen – und doch bin ich noch da.

Zurück zu den Nudeln. Gestern vergaß ich während eines langen Telefonates die Tatsache, dass Wasser – insbesondere mit inneliegenden Nudeln – die Fähigkeit besitzt, sich bei ständiger Erwärmung auszudehnen. Es zischte und schäumte und die Herplatte war zunächst in Weiß gekleidet, welches sich jedoch stetig in ein häßliches Braun verwandelte. Tja, mit Deckel wäre das nicht passiert. Und so komme ich zu dem Thema : Deckel.

Der Deckel – etwas deckeln: das sind die Ausgangspunkte meiner Überlegungen.Einerseits zeigte mir der Vorgang was im wahrsten Sinne des Wortes eine überschäumende Lebensfreude sein kann – muss die gedeckelt werden? Andererseits scheint ein Deckel ja etwas Verschließbares zu sein, also etwas was etwas verhindert. Da muss jetzt mal der Deckel drauf – der,die,das muss jetzt endlich mal gedeckelt werden. Problemlösung?

Warum fällt mir jetzt gerade der häufig gehörte  Satz ein: Jeder Topf findet seinen Deckel. Schöön, gell, und das Leben scheint dies ja auch zu bestätigen. Doch stellt sich dann die Frage: wer ist der Topf und wer ist der Deckel? Verschließbar, verhindert, gedeckelt?  Topf und Deckel oder Tropf und Teckel?

Problemlösung auch bei der Frage: wie kriegen wir die Kuh vom Eis. Warum ausgerechnet eine Kuh. Bullen und Ochsen scheinen da ziemlich außen vor. Und vor allen Dingen, warum Eis. Was ist im Sommer? Sind das Zeiten der absoluten Problemlosigkeiten?

Fragen über Fragen stellen sich mir da. Ein fragwürdiges Leben, ich meine ein Leben voller Fragen,  führe ich. Ich werde mich heute noch einer Meditation unterziehen, um wenigstens zu versuchen, das eine oder andere Problem zu lösen.

Jetzt muss ich aber aufhören – das Nudelwasser kocht.

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urbi@orbi

Dienstag, 10. Januar 2012 18:06

Das wäre doch die richtige Mailbox-Adresse für unseren Buprä (oder sollte man sagen Bub-Prä?) gewesen. Die persönliche Mailbox unseres Papstes, immer erreichbar für Gläubige, besonders für die, die glauben, alles richtig zu machen. Benedikt hätte auch sicher ein offenes Ohr gehabt und im Sünden- Vergeben und vor allem im Verschweigen und Vertuschen zeigt sich die Meisterlichkeit der Kirche. Auch in Sachen unbefleckte Empfängnis kennt sich der Papst bestens aus und die hl. Mutter Angela hängt ja ein wenig an der Machtleine und eine stille Problemlösung wäre garantiert.

Stattdessen verwechselte der Christian die Mailbox-Adresse des Papstes mit der der Bildzeitung, nachdem diese ja seinerzeit schrieb, dass wir Papst seien. Das hat er nun davon und nun kriegt er noch immer keine Kommunion. Auch keine richtige Kommunikation. Unser aller weltliche Präses weint, winselt und entschuldigt sich und sucht in trunkenem Zustand seine Gradlinigkeit. Statt Rumpelstilzchen wirkt er wie ein Stumpelrilzchen.

Ja, die bloße Nähe zur Macht ist noch keine Macht – obwohl man sie gerne haben möchte. Und die Nähte zur Macht können schnell reißen. Apropos Reisen: Natürlich, aber auch auf eigene Kosten. Macht ist immer endlich, sei sie wirtschaftlich oder politisch – Abhängigkeit davon kann jedoch in einen Unendlichen Prozess führen – wenn man diesen nicht selbst beendet.

Die Wahrheit scheibensweise serviert, ist wie ein Wein, der immer schaler schmeckt. Nur die Wahrheit, auch wenn sie “weh tut”, gibt einen Weg für Gradlinigkeit vor – und lässt besser schlafen.

Nun überlege ich gerade, ob ich mich als Moderator für “Wetten dass” oder als Bundespräsident bewerben sollte………………….

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Lieber normal als präsidial

Sonntag, 8. Januar 2012 18:57

Es war einmal ein Präsident,
den mittlerweile jeder kennt,
weil ständig in der Presse steht,
wie schlecht`s dem Präsidenten geht.

Jedoch da ist er selber schuld,
weil heimlich lebt von andrer Huld,
und will dies einfach nicht so wagen,
letztendlich doch die Wahrheit sagen.

So reitet er sich rein ganz tief,
statt Präsident – Präservativ.
Am Stuhle klebt der Präsident,
fast so fest wie Kukident.

Thema: Politik | Kommentare (0) | Autor:

Nomen-Klatur

Sonntag, 8. Januar 2012 16:28

Bald ist es soweit – im Frühjahr. Da – wie es so schön heißt – vollendet schon wieder jemand sein 60. Lebensjahr. Sozusagen das Aufnahmedatum für den Eintritt in den Club der Erfahrenen, der Weisen, oder gar der Erleuchteten. Ich selbst habe diesen Übertritt ja bereits hinter mir, wobei das mit der Erleuchtung noch nicht so ganz funktioniert, was aber im Zeitalter der Sparlampen nicht verwunderlich ist und wohl einer immer längeren Anlaufzeit bedarf. Von liebevoll bis direkt erhält man hin und wieder ein mündliches Testat darüber, dass eine gewisse Unterbelichtung vorhanden sei, die sicherlich nicht mit einer 20 Watt Birne zu beheben sei.

Egal, Erika, das ist die Frau meines Studienfreundes Bernd, wird auch bald 60. Nun, ich weiß nicht warum, aber bei der Gelegenheit, fiel mir auf, dass viele – vielleicht sogar die Mehrheit der weiblichen Vornamen mit a enden. Erika! Gut bei Bernd ist es relativ einfach. Er ist ein ganz lieber Kerl, kümmert sich rührend um seine Erika, ein wenig zottelig und immer ein Fäßchen in der Nähe. Ein Bernhar-Diener also.

Erika, Laura, Pia, Sahra, Christina, Katherina, Anna, Katja, Petra, Helga, Vanessa, etc – man kann sie gar nicht alle aufzählen. Nicht dass der Verdacht aufkomme, ich würde sie alle kennen, nein, mich interessiert mehr das a. Gut, klingt melodisch. Und Namen, sowohl Vornamen entstanden in den Frühzeiten, durch Orte, Berufe, Heilige, Götter oder einfach Zufälle. Und dann ist da, so glaube ich wenigstens der “östliche Einfluss”. Dort bestimmt häufig der Name des Mannes zunächst “das Ganze” und endet  in aller Regel mit einem i oder y. Sabowaski, Domakowski, Paczynsky usw. Geht es um die Frauen, so wird ganz einfach das i durch ein a ersetzt – und man weiß: aha, Frau! Und da vermute ich mal einen Zusammenhang auch zwischen den weiblichen Vornamen, die allerdings dann nach dem Mittelalter die ersten emanzipatorischen Verläufe nahmen: Hildegard, Adelgunde, Gabriele…………….

Zurück zu Erika. Im Mittelhochdeutschen bedeutet es die Gerechte, die das Recht einhaltende – und so ist sie auch: passt. Aber unabhängig davon, dass Sabine ein Frauenzimmer war, werden einige Vornamen auch stets mit der Musik verbunden. Hunderte von Schlagern besingen wunderbare Vornamen. Nehmen wir mal Monika. Die hl. Monika war ja die Mutter vom hl. Augustinus. Augustinus von Hippo!! Aufgemerkt – der erste Hipp Hopper, da war schon Musik drin. Und so was zieht sich durch die gesamte Geschichte. Musikalisch präsentiert sich noch heute die Monika in der Ziehharmonika. Viele psychologische und philosophische Ratgebungen und Lebensbeichten hat sie uns gegeben, als einst ein blonder Jüngling sein Leben als Junge mit der munter Monka besang.

Soweit so gut, ich selbst heiße Hans Josef und freue mich auf den Geburtstag von Erika.

 

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Träume

Dienstag, 3. Januar 2012 13:35

 
Lass uns in Träumen schwelgen,
im Schaumbad der Gedanken,
bevor dahin sie welken,
und Leben zeigt uns unsre Schranken.

Sie sind ein Antrieb und Motor
fast immer gut, nur selten böse.
sie bewahren uns davor,
vor Lärm und auch Getöse.

Lass sie uns pflegen und auch hegen,
wachsen und auch blühen,
lass uns erkennen ihren Segen,
auch ihre Schwestern – Phantasien.

Mit Träumen leben, nach Zielen streben,
Spaziergang in dem Träumegarten,
in Gedanken schweben,
bis zur Erfüllung warten.

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Kinder, Kinder

Dienstag, 3. Januar 2012 13:34

 

 
Ich hatte mich so gefreut: Mein Sohn (30) hatte sich zum Weihnachtsbesuch bei mir angesagt. Seit Jahren konnten wir nun das Weihnachtsfest gemeinsam verbringen. Ich bin ziemlich fertig, hatte er bei dieser Ankündigung noch gesagt, und muss unbedingt mal ne Pause einlegen. Ist doch kein Problem, kündigte ich nun meinerseits an, Bett und Couch und Kasten Bier stehen jederzeit zur Verfügung. Kommt denn Pia auch mit, war meine ergänzende Frage. Also Pia ist seine Lebensgefährtin, mit der er seit einiger Zeit zusammen lebt, und mein Sohn ist, das muss ich noch erklären, so das, was man als Jungmanager versteht – in der IT-Branche, also irgendwas mit Computer. Er hat, das muss ich ihm lassen, schon zig-mal den Versuch unternommen, mir zu erklären, was er eigentlich so “macht” – bis er es aufgegeben hat mit dem Satz: Papa, es geht mir gut.
Nee, Pia kommt eher nicht, sie muss im Januar ihre Diplomarbeit abgeben und ist im Moment ziemlich verpeilt deswegen. Mensch Junge, sagt ich noch – und fand mich furchtbar witzig – wir Männer haben doch unsere Peilstäbe, also bring sie doch mit.
Er fand das gar nicht so witzig, und kam alleine. Es war eine wirklich schöne Zeit und schöne Tage bei mir, sofern ich ihn gesehen habe. Schlaf ist ja an und für sich gesund – aber soviel Schlaf?
Nun denn, an einem Nachmittag “zwischen den Jahren” fand ich ihn lesend auf der Couch und machte den -wirtschftlich – sicher guten Vorschlag, gemeinsam die Garage aufzuräumen, wir sollten die Regale mal umstellen.
Wieso wir, kam die Frage wie ein Bungee-Seil zurück. Weil die so schwer sind, war die eigentlich logische Antwort von mir. Mein Sohn verließ die Liegeposition, schaute mich an und sagte, Papa, ich weiß ja, dass du Rentner oder so was bist, ich mache aber zur Zeit, und das hat mir mein Psychiater und meine Firma empfohlen, work-life-balance. Häh? WAs ist das denn – kenne nur den world-life-fund. Papa, das ist der Ausgleich zwischen Leben und Arbeit. Ja, ist ja schön, sagte ich, so was kann nur vom Arbeitgeber kommen. Schau mal, beim Regalerücken, das kann doch auch ein Leben sein. Ja, sagte mein Sohn, ist aber anstrengend. Das stimmt, murmelte ich, scheiß Leben, immer anstrengend. Meine Mutter, erklärte ich ihm noch, hat immer gesagt, wenn ich denn mal so faul darum lag, du sollst dem lieben Gott nicht den Tag stehlen.
Ach Papa, kann es sein, dass du alt wirst, waren dann seine Worte, als er sich wieder in die Liegeposition begab. Die Regale habe ich aber dann doch umgeräumt.

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