Ich bin ein AKW
Freitag, 3. Juni 2011 11:52
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Versorger bin ich seit langer Zeit. Wärme und Energie habe ich ins Haus gebracht – für ein geringes gebührliches Verhalten. Und jetzt so was: Abschalten wollen sie mich – großzügig unter Gewährung einer Restlaufzeit, wobei das Ende des eigentlichen Abschaltvorganges noch offen ist. Dabei haben mir die ärztlichen Kapazitäten doch ausdrücklich das Laufen empfohlen: für meine Empfindlichkeit sei es ein außerordentlicher Gewinn und alle Körperschaften, die damit zu tun haben sprechen dafür.
Aber alles hätte auch ein Ende, wird mir mit strahlendem Lächeln erklärt und ich weiß, dass selbst die Asse der Asse meine sozialverträgliche Endlagerung schon programmiert haben. Was für ein bescheidenes (Gor-)Leben bleibt mir noch da?
Meine geriatrische Behandlung bringt den Versorgern noch täglich eine Million Gewinn und man erlärte mir, mein neues Hüftgelenk sei derzeit geradezu ein Hüpfgelenk im Vergleich zu anderen Energien. Und damit ich nicht darunter leide, wenn einmal die Lichter ausgehen, sei es die beste Therapie, vorab schon mal Sand in die Augen zu streuen.
Ich weiß, eine endgültige Stilllegung wird sich nicht umgehen lassen. Alle drängen mich, ein ordentliches Testament zu machen – sie haben ja Recht damit. Aber ich selbst kann mich dazu noch nicht entschließen. Auf der anderen Seite: so als trommelndes Duracell-Männchen möchte ich auch nicht enden.
Thema: Allgemein | Kommentare (0) | Autor: Hans