Beiträge vom April, 2010

Geschichte wiederholt sich

Montag, 26. April 2010 8:14

“Griechenland droht ein Fass ohne Boden” – titelte heute eine Zeitung.

Was heißt droht ?  Ist ja nichts wirklich Neues,  sagte der alte Diogenes und grinste hämisch.

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Kleines musikalisches Wörterbuch

Sonntag, 25. April 2010 11:41

Heute:     M

Musik:     natürlich – ganz vorn. Ein (Lebens-) Gewürz für`s  Leben. Das Salz in der Lebenssuppe.  Musik, wie auch immer, ist Leben und Leben ist Musik – und zwar mehr als eine rhythmisch aneinander gereihte Tonfolge. Musik ist überall:  Sprache, Gestik, Farben.

Moll:     Tongeschlecht mit kleiner Terz. Kein Scherz, ist so. Klingt traurig. Deshalb sind viele Mollige auch griesgrämig. wobei es allerdings auch Mollige gibt, die durchaus in Dur klingen.

Mambo:     Eine in Kuba entwickelte Musik- und Tanzart. Offensichtlich entstanden angesichts der Bewegungen einer giftigen Mamba. (Nachahmungseffekt – Papa tanzt Mamba – Mama tanzt Mamba).

Morgenrock:     in leichter Bekleidung kurz nach dem Aufstehen durchgeführte Bewegungen zu rockiger Musik. Sehr empfehlenswert, da häufig die steifen Glieder  gelockert werden.

Maniküre:     geht auch im musikalischen Morgenrock. Es ist die Kontrast- Beschäftigung mit Wagnerischer Musik, da Mani der Stiefbruder der Walküre ist.

Mendelsohn-Bartholdy:     Felix – einer der berühmtesten dtsch. Komponisten des 19. Jahrhunderts. Woher seine Musikalität stammt, ist ungewiß. War der Sohn – Nomen est Omen – des berühmten österr.  Biologen  Mendel, (Mendel`s Sohn!), der sich allerdings mehr vererbungstechnisch mit Gänsen als mit Musik beschäftigte.

Mozart:     Noch  Fragen?

Maske in Blau:     Operette von Fred Raymond, aufgeführt 1937.  Schöne Interpretation des menschlichen Daseins als contradictio in se (Widerspruch in sich).  Die meisten Menschen lassen nämlich gerade dann wenn sie “blau” sind, ihre Maske fallen.

Melisma:     bedeuted eine melodische Verzierung, insbesondere vorgenommen von Koloratursängerinnen, was allerdings nicht grundsätzlich voraussetzt, dass sie entsprechende Portionen an Melissengeist genossen haben.

Martinshorn:     Hat nicht unbedingt etwas mit Martin`s  Horn zu tun. Ist vielmehr eine  relativ eintönige (bestehend aus zwei Tönen) und durch Lautsprecher verstärkte Tonfolge eines Warnsignals. Spricht nicht unbedingt für die Musikalität des Herrn Martin, der der Erfinder seines eigenen Horns war.

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Neulich in bläulich

Samstag, 24. April 2010 13:48

Freitagabend. Immer dasselbe. Irgendwie haben wohl zu diesem Zeitpunkt alle  Menschen ihre Hütten  verlassen, alle scheinen unterwegs zu sein, und glauben dieses und jenes und  scheinbar unabdingbar Notwendige noch besorgen zu müssen,  und  Straßen und Geschäfte mit ihrer Anwesennheit zu füllen.  Rushhour – eben. Ich mitten drin und natürlich dem Trend folgend – ich muss noch einkaufen:  Wochenende.

In Kenntnis meines leeren Portemonnaies entstand natürlich der Gedanke, schnell noch einmal zum Bankautomaten und dann zum Discounter. An der Bank angekommen, musste ich feststellen, dass es offensichtlich vielen Menschen so geht wie mir: kein Parkplatz weit und breit war frei. Dreimal um das Gebäude gefahren – und dann fand ich die Lücke. Halteverbot – eingeschränkt. Na gut, in zwei Minuten bin ich ja wieder zurück, will ja nur am Automaten Geld holen.

Rein in die Bank, Karte gezückt und zum Automaten. Gott sei Dank, kein großer Andrang, nur eine Person vor mir – das klappt schon mit dem Parken, dachte ich erleichert und war zunächst auch ganz entspannt.  Klein und zierlich stand sie da,  blauer Mantel mit einem farblich äußerst kompatiblem Hütchen, welches flott, aber doch schon grenzwertig keck das graue Haar bedeckte. Geschätzte 75 bis 80 Lebensjahre Erfahrung standen da vor mir. Ich selbst machte in diesem Moment die Erfahrung, das Erfahrungen eben ihre Zeit brauchen. Ihre Karte hatte sie ziemlich schnell zur Hand und auch das zugehörige Pendant – den Schlitz  – gefunden. Doch dann: Jede Anweisung des Automaten verfolgte sie mit großem Interesse, indem sie sich vorbeugte und scheinbar den Bildschirmtext wohl auswendig lernen wollte. Obwohl ich mich in dem gewünschten diskretem Abstand befand, erkannte ich, dass sie nunmehr ihre Geheimzahl eingeben musste und wurde im Hinblick auf mein schlechtes Gewissen – eingeschränktes  Halteverbot – leicht nervös. Kann ich Ihnen helfen,  war dann meine nicht ganz uneigennützige Frage. Nein, danke, junger Mann, kam dann höflich, aber bestimmt zurück. Die Bezeichnung “junger Mann,” erklärte mir dann auch,  warum sie so intensiv und lange die Bildschirmanweisungen betrachtete.

Mein Gott, ich wurde unruhig, muss das denn so lange dauern? Es dauerte noch länger. Denn eine Geheimzahl heißt ja nicht willkürlich Geheimzahl. Und die Geheimnisse einer Damenhandtasche sind bislang nicht vollständig erforscht. Dort suchte sie nämlich nach Aufklappen derselben ihren Zettel, auf dem sie  wohl die Zahlen notiert hatte. Und so etwas dauert. Die unaufgeräumteste Aufgeräumtheit ist eine Damenhandtasche. Im Fußballjargon spricht man von der “Tiefe des Raumes”, bei Handtaschen von der unendlichen Tiefe des Raumes.  Die vermeintliche Ordnung ist in aller Regel mit einem einfachen (blinden) Griff nach dem Motto: dort muss es sein, dort ist es immer, hergestellt und funktioniert auch. Wenn das jedoch nicht klappt, schließt sich eine “Sichtprüfung” an, verbunden mit dem Ausfruf, na so was! Das Geheimnisvolle an dem Inhalt und Sortierung einer Damenhandtasche übersteigt bei weitem die Sinnhaftigkeit einer geheimnissvollen Geheimzahl.

Sie war bei der Suche erfolgreich, und nach weiteren ca. fünf Minuten im Besitz ihres Geldes. Meine Unruhe und Ungeduld waren längst überstrapaziert. Es nahm kein Ende. Nachdem sie das Geld entnommen hatte, zählte sie es Schein für Schein nach, und verstaute es sorgfältig in ihrem Portemonnaie. Die großen hier, die kleinen dort. Es dauerte – eben. Sorgfältig verschloss sie dann das Portemonnaie, steckte es in ihre Handtasche, drehte sich um, lächelte mich an und sagte: Sie sind dran, danke für Ihre Geduld.

Herrgott nochmal, dachte ich,  bestimmt zehn Minuten. Ruckzuck hatte ich mein Geld und ging zu meinem Auto.  Jawoll, genau so, danke liebe Omi – das war bislang die teuerste Geldentnahme. Ein Fünfzehn- Euro-Zettel” wegen Ordnungswidrigkeit schlummerte diskret hinter dem Scheibenwischer.  Wütend nahm ich den Zettel und warf  ihn auf den Beifahrersitz und fuhr los.

Und während der Fahrt ging mir die Geschichte nicht aus dem Kopf. Nett und höflich war sie ja. Und wer weiß, wie sie lebt, vielleicht ist sie ja ganz alleine. Vielleicht hat sie sich seit Tagen auf den Besuch der Sparkasse vorbereitet und ist selbst stolz darauf – ihr “Highlight” der Woche. In mir kam das Bild ihres so keck aufgesetzten Hütchen wieder auf und ich bemerkte, dass auf einmal die ganze Wut und der Ärger irgendwie nachließen. Ja, ich ertappte mich sogar bei einem Blick in den Rückspiege, dass ich grinste. Eigentlich hat sie das ja toll gemacht, alles richtig – nur ein wenig langsam. Und dann überlegte ich, wie ich mich in 15 oder zwanzig Jahren vor solchen Automaten – Ungetümmern, die dann sicherlich noch “ungetümer”  werden, verhalten werde.  Und dann fiel mir ein, dass ich vor ein paar Tagen mich ziemlich dämlich angestellt habe, als ich eine Bahnkarte kaufen wollte.

Ich musste plötzlich herzhaft lachen.  Wie schön. Und die alte Dame in bläulich wurde mir immer sympathischer und diese Erfahrung waren mir die 15  Euro ganz sicher wert.

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Lyrical

Freitag, 23. April 2010 8:03

Ich habe ein Gedicht gemacht,

hab`  Tag und Nacht nur nachgedacht.

Kein Essen und kein Trinken mehr,

ein Reim muss her, ein Reim muss her.

Ach Gott, wie fiel mir das so schwer.

Dann kam der Reim, noch etwas holprig,

und auch die Verse waren stolprig.

Bin halt kein Goethe und kein Schiller,

irgendwie war alles schriller,

und ich wurde immer stiller.

Doch mit der Übung und der Zeit,

da war das Hirn wohl doch bereit,

um die Gedanken so zu lenken,

dass sie sich einen Rhythmus schenken,

und dann auch nur in Versen denken.

Und das macht Spaß,  ja in der Tat,

und drum erteile ich den Rat:

Wie wär`s  wenn`s  was zu sagen gibt,

versucht`s  im Vers oder im Lied.

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Der Zahn der Zeit

Donnerstag, 22. April 2010 15:41

Manchmal muss man dem Zahn der Zeit einfach mal die Zähne zeigen.

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Verkehrte Welt

Donnerstag, 22. April 2010 9:46

Nach Aufhebung des Flugverbotes:  Am Himmel ist die Hölle los.

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Kleines musikalisches Wörterbuch

Donnerstag, 22. April 2010 9:19

Heute:     L

Largo:     Tempoeinheit in der Musik.  Bedeuted soviel wie langsam, breit. Kam im 17. Jahrh. auf, da viele ital. Musiker sich durch die sanften, ruhigen und breiten Wellen des Lago Maggiore inspirieren ließen.

Lalalalala:     Universaltext für vergessene Liedtexte. Passt immer.

Liberetist:     Verfasser von Textbüchern für Operetten und Opern. Gehört heute  in aller Regel, daher auch der Name, der Liberalen Partei an, da diese die schönsten Märchenopern aufführt.

Land des Lächelns:     Romantische Operette von Franz Lehar, uraufgeführt 1923. Wird  nur noch selten aufgeführt, da es  heutzutage kaum noch was zu lächeln oder gar zu lachen gibt.

Ligatur:     Verbindung zwischen zwei gleichen Tönen. Wegen der Dissonanzen in unserer Gesellschaft, heute nicht mehr genutzt, allenfalls bei guten BundesLigaspielen, besteht Einigkeit mit dem Publikum (Haste Töne!)

Latin-Lover:     Tanz- und Musikbegabter Mensch, der im Besitz des großen Latinums ist.

Lacrimoso:     klagend, jammernd. Diese Ton”art” wird häufig von Politikern genutzt. Dazu spielend(siehe nächsten Begriff):

Leier:     ursprüngl. griech. Saiteninstrument.  Etwas eintöniger und sich stets wiederholender Musikvortrag. Wird heute gerne genutzt als Argumentationsinstrument unter Weglassung allerdings der Musik.  Dies wird auch häufig Litanei genannt.

Laute:     Ursprung der E-Gitarre (sehr laut)

Lustige Musikanten:     Volksmusikler, deren Lustigkeit bei Aufleuchten des roten Lichtes an Fernsehkameras spontan auftritt. Sie musi-zieren sich in aller Regel in Musik-Ställen und Zelten, produzieren in ihren Texten tiefergelegte Sinnhaftigkeiten. Das Publikum will meistens davon nichts hören und überdeckt dieses mit ständigem einfachen Rhythmusklatschen.

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Vati can

Mittwoch, 21. April 2010 16:15

Bedauerlicherweise gibt es immer auch Ko-Lateran-Schäden, sagte der Papst und hüllte sich in weiße Gewänder und Schweigen.

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Gott sei Dank…..

Mittwoch, 21. April 2010 13:03

sagte der Leiter der Lungenklinik: Der Luft-Raum ist wieder geöffnet.

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Erst gugge, dann spugge….

Dienstag, 20. April 2010 13:19

…. so hat  seinerzeit unser Deutschlehrer versucht, uns diese tiefgründige rheinhessische Philosophie zu vermitteln. Und: sie hat ja was – da ist ja was dran. Doch wie das Leben so spielt, Philosophie hin, Mathematik her. Auch “Lehrsätze” werden hin und wieder zu Leersätzen und das Leben beweist seine Vielfältigkeit und Unberechenbarkeit – wie z.B. dieser unaussprechliche Vulkan in Island, der nachweislich kein Abitur hat und den oben erwähnten Lehrsatz völlig auf den Kopf stellt:  Erst spugge, dann gugge.

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