Ach du wonnige, wohlige Winterzeit.
Immer stärker wird das Gefühl in mir. So im Unbewussten, aber immer öfter auch im Bewussten. Es ist das Gefühl, dass es nun doch mit dem Winter und seinen Folgen genug sein könnte. Ja gut, es ist ja schon abends etwas länger hell, immerhin. Und ich glaube, ich habe heute Morgen auch ein paar Vögel mehr zwitschern gehört – wobei allerdings wirklich keine Kausalität besteht, dass ich gestern einen gezwitschert habe.
Es heißt ja auch, dass der Winter seine schönen Seiten habe – schön und gut: Winter-Wonderland, Kamingekuschel und so. Die schönen Bilder: faszinierend und fesselnd. Das hört aber dann spätestens auf, wenn ein Großraumtransporter wie Tief ” Daisy” massenweise Schnee abwirft, und eine prickelnde Faszination reduziert sich gegen Null, wenn du infolge Eisglätte ans Haus gefesselt bist.
Gestern Abend habe ich noch eine Freundin besucht. Sie ist wirklich nett, lange nicht gesehen. Und da ich in den Tiefen meines Kühlschrankes aber auch gar nichts Werthaltiges mehr entdecken konnte, hatte ich beschlossen, sie zu besuchen. War richtig gemütlich. Von meiner Anwesenheit war sie wohl auch sehr angetan. Schau mal, sagte sie als sie vor dem Fenster stand, die Sterne weinen. Oh Gott, es regnet, war meine spontane Antwort. Und dabei war ich nun doch ein wenig stolz auf mich, ihre bildhafte Sprache direkt verstanden zu haben. Du kannst dich aber auch so was von unromantisch ausdrücken, entfuhr es ihr mit einem nicht zu überhörenden Unterton. Naja, sagte ich und drückte eine Zitrone aus für den Tee und machte mich anschließend auf den Weg.
Die Sterne heulten, pardon weinten, immer noch und angesichts der Minustemperaturen kamen völlig freiwillig rudimentär noch vorhandene Physik- (oder doch Chemie-)kenntnisse hoch: es wird glatt.
Heute Morgen beim ersten und noch nicht mit Sehhilfe versehenen Blick aus dem Fenster: weiß – aber nicht schneeweiß, also schon schneeweiß, aber ohne Schnee: weißes Eis. Die gesamte Einfahrt und Zuwegung bedeckt mit einer festen Eisschicht. Und nun? Siehste – gingen meine Gedanken in Richtung Freundin, das kommt bestimmt vom Weinen. Da hilft jetzt die ganze Zuckerpracht nichts – ich muss heute Mittag weg, Termin. Das gesamte Streusalz hatte ich schon ” Daisy” geopfert und Nachschub gab es keinen. Da stand ich nun glattrasiert auf glattem Eis. In der Verzweifelung und in der Befürchtung, doch zu Pickel und Schaufel greifen zu müssen, entdeckte ein Blick auf das Frühstücksei einen Salzstreuer und das Gehirn ließ mich wissen, dass ich noch über Salzstangen und Salzgebäck verfüge……….
Der Pickel macht`s und in meinen Gedanken kam das Lied auf: Frühüling, komme doch bald.
Sonntag, 24. Januar 2010 15:21
Du bist es und du schreibst auch so…großartig. Es macht Spaß mit dir zu reden, und es macht Spass deine kleinen Geschichten und deine Gedichte zu lesen. Darum bin ich sehr oft hier bei dir zu Besuch.
Sonntag, 24. Januar 2010 16:31
na, so eine schlimme schlimme freundin!!
eis esse ich am liebsten ohne salz