Beiträge vom November, 2009

Re-gieren

Montag, 16. November 2009 12:25

Ich bin mir jetzt gar nicht so sicher, ob auch ein Germanist, geschweige denn ein Politiker, auf den Gedanken käme, ob der Begriff  “regieren”  etwas mit der sich stets wiederholenden Gier nach Macht  zu tun hat.

Thema: Gedankenblitz | Kommentare (0) | Autor:

November-Morgen

Montag, 16. November 2009 10:01

An diesem grauen und regnerischen Morgen, ein Blick zum Himmel, der seine dunklen Vorhänge zugezogen hat, mit der Bitte:

“Mein täglich Blog gib mir heute”.

Thema: Gedankenblitz | Kommentare (2) | Autor:

Die Experten

Sonntag, 15. November 2009 11:54

Immer dann wenn was passiert,

wird hinter her laut diskutiert.

Experten drängen sich zur Bühne,

fordern Änderung und Sühne;

wissen,  wie es weiter geht,

doch leider ist es meist zu spät.

Nach ein paar Tagen der Verrenkung

verschwinden sie in der Versenkung.

Man hat geredet, Rührung gespielt,

dabei noch auf Erfolg geschielt.

Es ändert sich nicht mal der Duft:

wie immer – alles heiße Luft.

Thema: Lyricals | Kommentare (0) | Autor:

Never ever -

Samstag, 14. November 2009 14:21

oder das Alternativprogramm:  Denkste!

Die Erfahrung, dass das Leben in anderer Art und Weise letztlich doch Regie führt, als wir es als konstruktiv denkende Menschen planen, ist ja nicht gerade eine umwerfende Weisheit. Die einzelnen Facetten sind jedoch sehr bunt.

Abiturzeugnisse. 23.10.1966. Da standen wir aufgereiht in unseren Tanzunterrichtsanzügen, oder gar vom Vater ausgeliehenen Jacketts, versehen mit der seinerzeit dominierenden Haarmähne und mussten uns salbungsvolle und wichtige Wichtigkeiten von der Schule des Lebens anhören. Wenn Mathematiklehrer philosophieren! Nichts war jedoch größer als der Wunsch: weg hier – Schule ade. Und kaum vom Schulhof, entflammte der innere Wunsch: Nie mehr werde ich diese Schule betreten – nie mehr.

Denkste – sagte das  gelebte Leben im Einklang mit dem zwischenzeitlich an dieser Lehranstalt angemeldeten Sohn. Es war soweit – Elternabend. Ich begann, meinen Schwur zu brechen, fühlte mich aber durch Notwehr und eine gewisse Portion Neugier gerechtfertigt. Eingangstür: fast alles verändert, umgebaut, neu. Und da waren sie aber wieder, alle auf einamal: die Erinnerungen, die Bilder, das Treppenhaus, vor allen Dingen der Geruch – der Kleiderhaken, das Klassenzimmer. Hallo – zwanzig Jahre – zurück gebeamt? Fehlte nur noch: Hefte raus!

Was ich auf Grund meiner nicht gerade freundlichen Haltung zur Schule zunächst übersehen hatte, fiel mir aber beim Hinausgehen auf: Das gibt es doch nicht! An einer großen Wand im Treppenhaus war ein riesiges Mosaik eingelassen. Das Mosaik! Unser Mosaik! Mein Mosaik! Ich wurde ganz aufgeregt, nahm meinen Sohn am Arm und wurde wohl auch etwas laut: Da, guck mal, da unten links, das ist von mir, wirklich! Ungläubige Blicke – Papa? Geht` s  dir gut?

Vor dem Mosaikbild stehend erklärte ich ihm, dass meine Klasse seinerzeit im Kunstunterricht mit “Rädchenmesser” und sonstigem Schneidewerkzeug ein Unterwassermosaik, also Wasser, Fische, Pflanzen, etc. hergestellt hatten. Und unten links – mein Bild, meine Farne, meine Fische.

Die einzelnen Bilder wurden offensichtlich später zusammen gefügt und sodann in die Wand eingelassen.  Ich hatte so ein seltsames Gefühl – eine nicht zu beschreibende Mischung zwischen Stolz, Ablehnung, und Zeigen-Wollen.  Aber: es war schön.

Interessant ist auch, dass der Sohn letztlich nach Abschluss der Schule, diese zwar nicht fluchtartig, womöglich aber mit ähnlichen Gefühlen verlassen hat.

Ob ich das wohl einem Enkel auch mal zeigen kann?

Thema: Persönliches | Kommentare (1) | Autor:

Pharma-Firmen

Freitag, 13. November 2009 11:59

Warum kann ich mir vorstellen, dass ein Pharma-Manager zu seinem Kollegen auf der Fahrt ins Gesundheitsministerium  sagt: Fahr` ma  firmen!?

Thema: Gedankenblitz | Kommentare (1) | Autor:

Lyrical

Freitag, 13. November 2009 10:51

November lässt sein graues Band,

wieder wabern durch die Lüfte.

Süße, wohlbekannte Düfte,

streifen ahnungsvoll das Land.

Gebäck,  und auch der Glühwein fein,

auch Winterreifen laden ein.

Energieversorger träumen schon,

Rechnung wird bald kommen.

Horch, von fern den Heizungston!

Winter, ja, du bist`s!

Dich hab`ich vernommen.

Thema: Lyricals | Kommentare (1) | Autor:

Zeitfenster

Donnerstag, 12. November 2009 20:40

Um klare Sicht zu erhalten, sollte man öfter mal seine Zeitfenster putzen.

Thema: Gedankenblitz | Kommentare (0) | Autor:

Neues aus (meiner) Wirtschaft

Donnerstag, 12. November 2009 13:00

1. Der Wirt hat den Preis für das Glas Bier erhöht.

2. Die hübsche Bedienung hat gekündigt.

3. Der Stammtisch fällt heute aus.

Thema: Allgemein | Kommentare (1) | Autor:

Auf der Suche

Donnerstag, 12. November 2009 12:24

Wir Menschen,  so scheint es mir,  sind ständig auf der Suche.  Auf der Suche nach den “großen” Dingen des Lebens:  Auf der Suche nach dem Glück,  auf der Suche nach Gott,  der Liebe,  der Sinnhaftigkeit des Denkens und des Tuns – und manche suchen sich gar selbst.

Dann gibt es noch das  “mittelschwere”  Suchen:  Die Suche nach einer neuen Wohnung,  einem neuen Teppich, oder einem neuen Auto.

Nein,  all dieses Suchen meine ich nicht. Ich meine so mehr dieses alltägliche Suchen,  dieses  Suchen von den unendlich vielen Dingen,  die uns umgeben und um uns herum liegen.  Diese haben scheinbar die unangenehme Eigenschaft,  just in dem Augenblick,  in welchem man sie benötigt,  in fast schon heimtückischer Weise,  sich klammheimlich unserem Zugriff zu entziehen. Da ist die Brille,  der Schlüssel,  Tante Jules Brief,  der Zeitungsausschnitt,  den wir unbedingt aufbewahren wollten,  das Schreiben der Behörde von letzter Woche,  oder der Personalausweis,  der Dosenöffner,  und, und, und……….

In dem ganz sicheren Wissen,  dass  “es”  dort liegt,  greifen wir fast blind zu.  Aber “siehe” da:  “es”  ist nicht da!! Einfach nicht da.  Augen auf,  zweiter Versuch: nicht da.  Das Gehirn schaltet sich ein, ist empört,  stellt aber auch Fragen:  Das gibt es doch nicht,  war doch bis eben da, da ist es immer, habe es eben noch gesehen, wo kann “es” denn sein?  Der einsetzenden leichten Erregung folgt eine Steigerung nicht nur bis hin zur Verzweifelung, ja, manchmal bis hin zu völlig irrsinniger Aktivität.

Dies deshalb, da man  “es”  ja auch in diesem Moment benötigt.  Und häufig kommt dazu,  dass auch die Zeit drängt. Aber  “es”  ist einfach nicht da. Wahrscheinlich liegt “es” irgendwo rum und grinst sich eins.  Die Erregung steigt,  und man stellt fest,  wie schnell doch fünf Minuten vorbei sein können.  Ich weiß ganz genau, dass ich  “es” dahin gelegt habe – sagt zumindest in Permanenz das Gehirn.  Ausschalten! Reflexe:  Wohl wissend, dass “es” dort nicht sein kann,  wird dann halt doch der blaue Papiersack ausgeleert, Vorsichts halber der Kühlschrank auf ein kurzfristiges Asyl des Dosenöffners untersucht,  und die Schublade und der Schreibtisch dreimal unter- und durchsucht.  Nichts ist unmöglich.  Ergebnis:  Negativ.

Ja und dann – der Frust hat gerade die Spitzen der Haarspitzen erklommen – dann läuft man am Tisch,  am Sessel,  an der Kommode oder sonst was vorbei,  ein Blick:   d a  ist “es”  ja!  Still und ruhig,  einfach so.  Nach der rein theoretischen Frage,  die allerdings in der Regel eine Schuldzuweisung an  “es” ist,  wie kommt das denn dahin,  macht sich doch eine große, befreiende Erleichterung breit.

Diagnose:  Na,ja,

Therapie:  Ruhig bleiben – “es” wird sich finden lassen,  manchmal  sogar kommt es einem auch entgegen.

Thema: Einsichten | Kommentare (1) | Autor:

Die Angst des Torwarts vor der Seele

Donnerstag, 12. November 2009 11:24

Ca. 4 Millionen Menschen leiden nach ärztlichen Schätzungen in Deutschland unter Depressionen. Die Dunkelziffer dürfte jedoch um ein Vielfaches höher liegen. Die Ursache ist letztlich nicht erforscht und die Behandlungsmöglichkeiten begrenzt – begrenzt auch deshalb, weil es sowohl gegen das “seelische” Leiden als auch gegen eine Behandlung als solche gesellschaftliche Vorbehalte gibt: körperliche Leiden gelten als “normal”, seelische dagegen nicht.

Das Spektrum einer Depression ist groß: Von Stimmungsschwankungen bis hin zu einer geistigen und körperlichen “Lähmung”.  Ursache ist jedoch stets, dass sich – um es bildhaft auszudrücken – die Seele verdunkelt.  Von leichten Schleierwolken bis hin zu schwarzen tiefhängenden,  fast die “Erde” berührenden,  Wolkenmassen.

Die Seele, dieses Ding, dieses Eigentliche, dieses,  was letztlich die eigene Persönlichkeit ausmacht,  wird viel zu wenig wahr genommen:  Ein Fort Knox seiner selbst – “bewacht”  von Erziehung,  Erwartungen und falscher Moral.  Körperlichkeit – und damit Äußerlichkeiten stehen im Vordergrund: Biometrie, gesellschaftliche Stellung, Macht.  Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

Betrachtet man jedoch die,  die mit ihrem Streben die Öffentlichkeit, die gesellschaftliche  “Bühne”,  Ruhm und Macht erreicht haben,  so fällt häufig auf, wie gefährlich diese Wege sind. Dies gilt sowohl für Sportler und Politiker bis hin zu Popstars.  Gar manch eine “Karriere” von sogn.  Stars spricht eine deutliche Sprache.  Die Tragik liegt darin,  dass für viele das In-der-Öffentlichkeit-Stehen  Fluch und Segen zugleich sein kann.

Es klingt banal,  trifft aber den Kern – immer wieder:  der Seele und damit sich selbst mehr Aufmerksamkeit widmen,  Akzeptanz und Liebe. Die kleinen Dinge sind es,  die das Leben “machen”.

Thema: Allgemein | Kommentare (2) | Autor: