Beiträge vom Oktober, 2009

Interaktive Kommunikation

Dienstag, 27. Oktober 2009 20:11

Was waren das noch für Zeiten, als man vor Wut, oder sonstigen Gründen, den Hörer eines Telefons einfach auf die Gabel knallen konnte.  Oder aber auch – allerdings wegen der Folgekosten meistens nur in Filmen – das Telefonkabel aus selbiger Dose riss.

Heute: Handy – Null Chance dazu. Aber dafür: Kommunikation ohne Ende, nicht nur ständig aktiv, sogar interaktiv. Was letztlich aber nichts anderes ist, als der Plausch, den wir früher über den Gartenzaun mit dem Nachbarn gehalten haben. Es wird für die “Alten” ja immer komplizierter. Abgesehen von der Hamlet`schen Frage: Vertrag oder nicht Vertrag,  dient ja so ein Handy mittlerweile mehr als nur zum Telefonieren. Da kannst du ja fast alles mit machen:  fotographieren,  navigieren und vor allen Dingen auch sogar interagieren, manche sogar intrigieren.

Die Dinger werden ja auch immer kleiner,  so klein,  dass einige Firmen schon dazu übergegangen sind für die Klientel 60plus kostenlos eine Lupe zu liefern,  zum Treffen der Zahlen und der Buchstaben. Ist aber auch wichtig.  Weil, der menschliche Daumen wird im Laufe der Reifung nicht unbedingt dünner, was für die Nutzung der kleinen Tasten nicht gerade hilfreich ist. Von den ersten Anzeichen aufkommender Arthritis und Gicht einmal abgesehen. Erschwerdend hinzukommt aber,  dass für die komplette Nutzung der Möglichkeiten eines Handys ein Daumen alleine nicht mehr ausreichend ist:  man braucht zwei davon – weil: die Rückseite! Ja, die Handys beginnen zu menscheln,  man soll es nicht glauben.  Die neuesten Modelle haben – noch verschämt versteckt – auf ihrer Rückseite ein – Achtung! berührungsempfindliches Touchpad. Toll! Da stehst du nun als Alter, zwingst den einen Daumen,  die Buchstaben zu suchen,  bemühst mit arthritisbehaften zweiten Daumen von unten das Touchpad und im Schnabel hast du die Lupe – eine tolle Vorstellung.

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Lyrical

Dienstag, 27. Oktober 2009 19:19

Der Mensch – er stammt vom Affen ab,

die Wissenschaft hat`s längst bewiesen.

Da beißt kein` Maus den Faden ab,

der Aff`  im Mensch lässt ständig grüßen.

Ob die Schimpansen oder Paviane,

so manchmal ist es nicht zu fassen,

der Aff` er ist halt unser Ahne,

doch muss man sich zum selben machen lassen?

Der Mensch hat eine Seel`  zuweilen,

gar mancher hat auch ein Gehirn,

er sollte sich deshalb beeilen,

sich zu entkleiden von dem Affenzwirn.

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Fräulein Smillas Gespür für Schnee

Dienstag, 27. Oktober 2009 18:54

Der Titel dieses wunderbaren Films kommt mir in den Sinn, wenn ich mir derzeit anhöre, ansehe oder anlese, was zur Zeit in Berlin “abgeht”. Frau Merkels Gespür für Macht! Aber – auch für Machtverlust. Betrachtet man ihre Körperhaltung, ihre Mimik, ihre teilweise hilflosen und leeren Sätze – so kann man zu diesem Schluss kommen. Die AKW werden länger strahlen als sie selbst. Sie muss erfahren, dass Macht begrenzt ist und dass andere sich mit der Macht (um der Macht Willen) bekränzen.

Der Koalitionsvertrag ist ein Ko-ali-mentationsvertragzu Gunsten der Wirtschaft und der Reichen.  Die angepriesenen Steuersenkungen sind in Wirklichkeit Steuerversenkungen, da sie dem  “Linke Tasche rein – Rechte Tasche raus- Prinzip”  folgen.  Machtabgabe zum Erhalt der eigenen Macht?  Das ging noch  nie gut. Aber gut ging immer: Money makes the world go round.

Die Mütter und Väter des Grundgesetzes – das von der Idee her die beste Verfassung war, die es jemals gab – werden trotz aller Grabesenge in selbigem  rotieren,  angesichts der Tatsache,  dass bezüglich der dort verankerten Grundrechte immer häufiger die Anker gelichtet werden. Betrachtet man sich Begriffe wie die Würde des Menschen, Meinungsfreiheit, Schutz der Familie u.ä. kann man durchaus den Eindruck haben, das Grundgesetz heißt Grundgesetz, weil es auf Grund gesetzt wird.

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Dem Himmel nahe…..

Montag, 26. Oktober 2009 20:29

Wenn einst ich mal im Sarge liege,

mit Blumen, Kränzen aufgebahrt,

wird die Seel` wohl dann zum Himmel fliegen,

oder doch hier aufbewahrt?

Wenn der Pfarrer vieles sagt,

schön, in ausgesuchten Sätzen.

Ihr euch mit traurigen Gesichtern plagt,

sitzt und steht an euren Plätzen.

Was war ich doch ein gutes Wesen,

so höre ich es konzentriert,

naja, das war`s dann wohl gewesen,

wenn man das Leben halt verliert.

Nun steht ihr alle um mich rum,

ich kann mich nicht mehr wehren,

ihr redet alle: schlau und dumm,

und wollt  mich immer noch belehren.

Was ich so alles falsch gemacht,

als junger Mensch und auch im späten Leben,

es geht auch ohne ihn, wär` doch gelacht,

naja, er hat ja was gegeben.

Ich hör euch heulen, feixen, reden,

der hat ja, soll auch, munkelt man,

und spielt als würdet ihr noch beten,

Grüß Gott – bald seid ihr selber dran.

Mein Geist und Körper haben Ruh`

macht ihr bigott so weiter.

Ich wähl mir die Musik dazu,

und flieg` zum Himmel weiter.

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Mein Schreibtisch

Sonntag, 25. Oktober 2009 10:22

Schreib! Tisch!  Schon so oft habe ich dies zu ihm gesagt, mal liebevoll, mal wütend, mal morgens, mal abends. Was macht er? Nichts, gar nichts. Da steht er, breitbeinig, klotzig, trotzig. Wie eine Barriere, fast wie ein Feind, alles versperrend, kalt. Manchmal habe ich den Eindruck, er grinst mich gerade zu an, höhnisch, hämisch.  Na, setz` dich` ruhig,  so höre ich ihn mit einer Stimme sagen,  die mich frieren lässt.  Wird ja doch nichts, ich will heute nicht, aber setz` dich doch zu mir. Du musst erst mich und dann dich überwinden – und das musst du schon alleine machen,  mal sehen ob du es schaffst. Und dann bilde ich mir sogar ein,  ihn lachen zu hören.

Und dann,  dann gibt es aber auch Zeiten,  da lächelt er mich an,  ja,  fast einladend seine Arme ausstreckend, grazil,  fast schon lasziv.  Komm` setz` dich zu mir,  wir machen jetzt was.  Du, sagt er,  ich habe so wunderbare Ideen.  Lass`  uns das jetzt einfach machen,  schließlich bin ich ja für dich da,  wir sind doch ein Team – oder?  Ja, und wenn ich dann zu ihm sage, na los, Schreibtisch – und dann schreibt er auch, und zwar das,  was ich will.  So ist er – mein Schreibtisch.

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Der Autor stellt sich vor, also er stellt sich vor…..

Freitag, 23. Oktober 2009 10:53

Ach Gott, was bin ich doch so schön,

ja, in mir da wohnt das Schönheitsgen.

Bin gut gebaut und so athletisch,

ästhetisch – fast schon majestätisch.

Es paart sich hierzu leuchtend hell:

ich bin so intellektuell,

belesen und des Wissens voll,

dazu bescheiden,   kurzum – toll!

Und Gefühle hab`  ich auch,

besonders unterhalb vom Six-Pack-Bauch,

ich bin so zärtlich,  so galant,

stets gut gelaunt und sehr charmant.

Mein Konto ist auch gut gefüllt,

mit feinem Tuch bin ich umhüllt.

Zwei Häuser sind auch noch dabei,

eins in der Stadt – eins auf Hawaii.

Nun fällt mir ein,  so jetzt beim Lesen,

als Mensch ist man ja nur ein Wesen,

wir sind,  egal ob braun, ob bleich,

irgend wie doch alle gleich.

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Singlelingeling

Donnerstag, 22. Oktober 2009 11:29

Weg ist sie.  Die Brücken der Gemeinsamkeiten seien zerstört,  sagt sie. Aber ich glaube nicht, dass das wirklich ihre Worte waren,  vielmehr die von Hubertus,  zu dem sie gezogen ist.  Der nämlich liebt  solche Gemein-samkeiten.

Aber irgend wie entsteht neben dem Gefühl der Traurigkeit auch ein Gefühl von Freiheit.  Ok,  im Hinblick auf die finanzielle Situation kann ich diese nun nicht auf einer Harley Davidson ausleben.  Aber auch auf einem Mofa,  vom Winde umweht,  klingt   “Highway to hell….. immer wieder schön.  Auch das Nicht-Erklären müssen, warum man unbedingt nun als Letzter aus der Kneipe geht,  ist ein durchaus positives Gefühl,  obwohl ich andererseits doch intensiv mit meiner Katze darüber rede.  Die Socken und Schuhe unter dem Tisch werden – jedenfalls von mir – nicht unbedingt als störend empfunden,  bis sich dann aber doch,  wenn die Schubladen leer sind,  dieser Störfall akut zeigt.  Zwar haben sich gestern die Nachbarn über die wohl etwas zu laute Musik beschwert,  aber meine intelligente Bemerkung,  dass mein Hörgerät defekt und zur Reparatur sei,  war vollkommen ausreichend.

Erstaunlich ist auch,  was so ein Geschirrschrank alles her gibt,  bis der letzte Pott aufgebraucht ist. Waschtechnisch bin ich noch nicht so auf dem Laufenden,  nachdem mir gute Freund erklärt haben,  rosarote Unterwäsche sei zur Zeit nicht so der Hit.  Ich lerne:  Multikulti hört spätestens beim Waschen auf.  Auch mit Besuch bin ich nun doch etwas vorsichtig geworden.  Der letzte Besuch stellte mir beim Betrachten meiner Tischdecke auffallend freundlich die Frage,  ob ich denn nun auch künstlerisch tätig sei,  oder nur eine Tischdecke mein Eigen nennen dürfe. Dabei war ich – gutgläubig wie ich bin – bisher der Ansicht,  der Wechsel von Tisch- und Bettwäsche unterläge einer gewissen Automatik.  Es beruhigt aber ungemein,  dass die Wissenschaft festgestellt hat,  man kann immer noch lernen – bis ins hohe Alter.

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Lyrik

Dienstag, 20. Oktober 2009 12:35

Vernetzungen

Wenn Gefühle Netze weben,

die mich fangen,  einfach so.

Netze,  die nicht eng und kleben,

die die Seele machen froh.

Sie lassen mich so wie ich bin,

auch fliegen in die Fantasie,

sie zeigen mir den Weg wohin -

ein Morgen gibt es dabei nie.

Dann ist`s schön,  wenn Sinne spinnen,

Zeiten tröpfeln und verrinnen.

Die Seele zieht die Maske aus

und ich bin bei mir zu Haus.

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Lyrical

Dienstag, 20. Oktober 2009 12:26

Bauchtanz

Ein Hauch von Bauch,  so soll es sein,

das redet uns die Mode ein.

Am besten “Six-Pack” auch beim Mann,

vor Muskeln er kaum laufen kann.

Ein Bauch soll ruhig sich zeigen können,

man soll sich selbst und ihm was gönnen.

Doch die,  die sind wie die Matronen,

die sollten ihn schon etwas schonen.

Der Bauch ist mehr als eion Organ,

die Seele wohnt dort nebenan,

gemeinsam auch mit dem Gefühl,

leiten sie des Menschen Spiel.

Nicht das Gehirn ist Chefetage,

der Bauch – bringt uns zwar oft in Rage,

beruhigt und lässt uns fühlen Triebe.

Deshalb:  behandle ihn mit Liebe.

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Haste da noch Töne?

Dienstag, 20. Oktober 2009 12:23

Im Hinblick auf mein Alter und der damit parallel und sicher auch zwangsläufig verbundenen  Zunahme an Weisheit,  Reife und  Erfahrung,  habe ich mich – trotz meiner ungebeugten Liebe zur Musik – vollständig diesem primitiven und einfachen Trällern  von Liedern abgewandt.  Ja,  es war nicht einfach.  Aber die Hinwendung  zur Wissenschaft,  zu den wissenschaftlichen Grundlagen im Allgemeinen,  und hier speziell zur Musik,  das ist es doch.  Das gibt Tiefe,  das gibt Sinn.  Weg von der  Oberflächlichkeit,  hin zu den wahren Dingen,  dem Wesentlichen.  Nicht, bitte, einfach leben oder gar singen.  Wo kommen wir denn hin,  wenn wir Musik nur einfach hören?  Der wahre Genuss liegt darin,  Musik in einem ganz anderen Lichte zu sehen,  pardon,  zu hören.

Die Einmaligkeit eines Liedes besteht in seiner Einmaligkeit und aus zwei Bausteinen:  Text und Melodie.  Beide Blöcke stehen sich zwar äußerlich betrachtet diametral gegenüber,  bilden jedoch letztlich eine in sich geschlossene Symbiose.  Also: zwei duplizitäre Elemente,  die sich in ihrer Komplex – und Komprimiertheit zu einem unitären Unikat vereinigen.  Diese doppelte Duplizität führt sodann zu einer Quadrilität.  Und das ist es, was die Tiefe und die Seele eines Liedes ausmacht.  Aber,  wer denkt schon daran?

Die Melodie:  sie besteht aus sich stets perpentuierenden Tönen und besticht in aller Regel durch ihre Einfachheit.

Die Texte beschreiben die Fülle des Lebens: Tod,  Liebe,  Verhältnis zur Natur (wie an dem später folgenden Beispielslied  deutlich zu erkennen  sein wird).  Sogar Texte ohne Sinn und Verstand haben einen wichtigen Sinn.  Wenn z.B. nach einer Textzeile die destinative Erregung des Zuhärers kulminiert,  ja,  dann folgt eine interruptive völlig unerwartete Produktionreihe von Vokalen,  die sich durch ihre Sinnlosigkeit auszeichnen. Diese Ruption von sinnhafter Beschreibung des Lebens zur konglumerativen ebensolcher Vokale – das ist der Ursprung der Musik.

Das nennen wir in der Wissenschaft die prioritäre Subsidiarität.  Ich persönlich habe da eine abweichende Meinung und spreche gerne von der subsidiären Priorität.

Nun zu Schluss sollen diese Überlegungen auch praktisch vollzogen werden durch ein gemeinsames Lied:

“Alle meine Entchen…..”

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