Veronika der Lenz ist da.

Nun, das sollte man eigentlich  angesichts des derzeitigen “Fortschritts” der Natur nicht ausdrücklich nur der Veronika sagen müssen. Wenn sie das nicht mal selber merkt, denkt sie sicher mehr an die Ausschüttungen ihrer Dividende, als an solche wie Dopamin oder Serotonin. Trägerinnen anderer Vornamen haben da schon längst die Gartenharke, den Putzschwamm und andere Werkzeuge in der Hand oder im Sinn.

Der Lenz als solcher wird ja heute nur noch im poetischen Sinne gemeint. Dieser Begriff stammt aus dem Indogermanischen “lenzin” und bedeutet lang, bzw. länger werdend. Rein logisch müsste es dann ja auch einen “Winterlenz” geben – wenn man es auf die Nächte bezöge.  Der – auch nicht schlechte Begriff – Frühling hat sozusagen im Wortwettkampf gewonnen, was er im Übrigen immer tut, wenn er regelmäßig den Winter verjagt. Interessant ist allerdings, dass es der Frühling nicht geschafft hat, ein ausgewachsenes Verb zu werden. Wäre es nicht schön: ich frühlinge, du frühlingst, lass uns frühlingen……. Wobei es jedoch wiederum Frühlinge gibt, nämlich als die Mehrzahl von Frühling, aber auch als – selten gebrauchter- Begriff von nicht unbedingt an die Jahreszeit des Frühlings gebundenen neuen Erdbewohnern.

Lenzen gibt es aber auch als Verb, ist in der Schifffahrt gängig und bedeutet, durch Pumpen das in ein Schiff eingedrungene Wasser zu entfernen. Es stammt aus dem Niederl. und ist wortverwandt mit dem Begriff  “leer” oder “leeren”.

Wissenschaftlich noch völlig ungeklärt ist die Beziehung des Wortes Faulenzer zu den oben erwähnten zwei “Lenzen”.  Bei “Faul-lenzer” wäre ja noch ein Zusammenhang evtl. herzustellen, nämlich ein völliges Nichtstun oder Leersein, oder andererseits die berühmt-berüchtigte Frühjarsmüdigkeit in dieser Form individuell zu “verarbeiten”. Aber nur Faulenzer?

Aber ist ja auch egal: Lenz hin, Lenz her, eine wunderschöne Jahreszeit ist und bleibt es, auch wenn man viele Lenze schon auf seinem Buckel hat.

 

 

 

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Datum: Freitag, 24. Februar 2012 16:52
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Ein Kommentar

  1. 1

    Frühlingsgefühle, verwirrende, irreführende, pochend aufschäumende Wogen, mal heiß, mal kalt, ach wo ist mein gewohntes Lebensgefühl wenn die Sonne mit gewalt´ger Kraft wärmt und leuchtet, Wonne schafft.

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