Das Volk der Dichter und Senker

Irgendwie, so habe ich den Eindruck, schrumpft und senkt sich alles. Dass dies bei unserer Körpergröße einen natürlichen Verlauf nimmt, ist noch verständlich, aber ansonsten kann man durchaus etwas Gewolltes dahinter vermuten. Da senken sich die Reallöhne in lustigem Wettlauf mit den Renteneinkommen. Selbst das Durchschnittsalter der Fußballnationalmannschaft senkt sich immer mehr, ebenso wie das Durchschnittsalter unserer Regierungsmitglieder, die es offensichtlich darauf anlegen, dass wir irgendwann  in der Versenkung verschwinden. Denn: eine Senkung zeigt sich am Besten, wenn man sich selbst erhöht.

Ist es schon aufgefallen, dass neuerdings die Lenker – die Denker sitzen an anderen Orten – unserer Regiergung , obwohl noch so jugendlich, von jetzt auf gleich bebrillt sind? Es ist zum Brüllen mit den Brillen. Sicher, es ist ein natürlicher Vorgang, dass die Muskelkraft mit zunehmendem Alter nachlässt, auch die der Augen: aber muss deshalb nur Kurzsichtigkeit entstehen, und hilft da eine Brille?

Ich bin mir nicht sicher, ob diverse Politiker einen Beratervertrag bei Fielmann haben, oder ob es einfach mit dem Alter zu tun hat. Unser Außenminister trägt nun als Hebeeinrichtung für seine Staats”männig”keit eine nicht zu übersehende Brille. Ebenso der Umweltminister Röttgen, wobei dieser sein Brillenarsenal täglich wechselt, wie seine Meinung. Im New-Look auch neuerdings der CSU-Generalsekretär Dobrindt. Der bekennt öffentlich, dass sein rechtes Auge sehr geschwächt sei und zum Schutze dessen nur Fensterglas eingebracht wurde und nur auf dem linken Auge sehe er dunkle Wolken.

Aber: so wie es aus”sieht”, scheinen auch Hilfsmittel nicht die Gewähr für einen ordentlichen Durchblick. Trotz Brillen – keine brill-ante Politik. Der Brill-antschmuck geht an die Wirtschaft, da wo die Brillenschlangen sitzen. Und deswegen wird auch manche Bilanz zu einer Brill-anz.

Und die Chefin? Manchmal als Erbsenzählerin verpönt: sie trägt Kontakt-Linsen.

 

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Datum: Freitag, 3. Februar 2012 12:32
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